Homburg. Für viele hat Schottland eine ungemeine Anziehung. Highlands, gelebte Geschichte, Traditionen - nicht umsonst gehört dieser Teil der Insel jenseits das Kanals zu den beliebten Urlaubszielen. Untrennbar verbunden mit dem Bild von Schottland auf dem Kontinent sind der Kilt, der Schottenrock und natürlich der Dudelsack. Great Highland Bagpipe oder kurz Pipe nennt sich der auf Englisch. Das hört sich deutlich besser an als die deutsche Übersetzung. Und es bescheibt auch irgendwie edler das, was sich hinter diesem schottischen Vorzeige-Instrument verbirgt: Eine Jahrhunderte alte Tradition, bis heute gepflegt, sei es in zivilen Pipe and Drum-Bands oder in der britischen Armee.Ein gutes Stück dieser Geschichte bringt das College of Piping aus Glasgow seit Beginn der Woche und noch bis Sonntag nach Homburg. In der Jugendherberge läuft in dieser Zeit die Winterschool des College. Zehn Lehrer, alles samt echte Hochkaräter von Weltruf in Sachen schottischer Musik, bilden Piper, also Dudelsackspieler, Trommler und so genannte Drum Majors, also die Führer von Pipe and Drum-Formationen, in unterschiedlichen Leistungsklassen weiter.

Nach Homburg kam das einzigartige Event auf ganz profane Weise: Die Jugendherberge an sich überzeugte die Glasgower Schule. Und so üben sich seit Montag rund 90 Workshopteilnehmer darin, nicht nur schottisch auszusehen, sondern vor allem durch und durch schottisch zu klingen. Einen ersten Vorgeschmack auf das, was eine gut trainierte Marsch-Gruppe aus Pipern, Drummern und Drum-Majors zu leisten in der Lage ist, gab der Marsch auf den Marktplatz am Mittwoch (wir berichteten). Am Freitag und Samstag sollen zusätzlich zwei Konzerte in der Jugendherberge, jeweils ab 19.30 Uhr, Interessierten die Möglichkeit geben, ein hörbares Stück Schottland zu genießen.