Hochschulwoche feierte Jubiläum

Homburg. Gestern wurde zum 50. Mal die Homburger Hochschulwoche begangen. Allerdings nicht ganz ungetrübt, denn noch immer stand der Vorschlag im Raum, die medizinische Fakultät zu schließen, um Geld zu sparen - gefordert von einer so genannten Zukunftsinitiative Saar

Homburg. Gestern wurde zum 50. Mal die Homburger Hochschulwoche begangen. Allerdings nicht ganz ungetrübt, denn noch immer stand der Vorschlag im Raum, die medizinische Fakultät zu schließen, um Geld zu sparen - gefordert von einer so genannten Zukunftsinitiative Saar.Zwar hat diese Initiative, in der Mehrzahl bestehend aus ehemaligen Politikern, keinerlei Handhabe, diesen Vorschlag auch nur annähernd durchzusetzen, aber geärgert hat er die Verantwortlichen in Homburg trotzdem. Und so wurde der gestrige Geburtstag auch ein Bekenntnis zum Hochschulstandort Homburg. Die Begrüßung hatte wie immer der Leiter der VHS, Willi-Günther Haßdenteufel, übernommen. Er erwähnte das gute Verhältnis der Stadt zum Klinikum, betonte aber auch: "Die Homburger verstehen keinen Spaß, wenn es um die Schließung ihrer Fakultät geht".

Nach ihm kam der Homburger Oberbürgermeister Karlheinz Schöner, wie immer schlitzohrig-souverän, er nahm scherzhaft Landrat Clemens Lindemann in die Pflicht, auf Mieteinnahmen in seinem Amtsgebäude zu verzichten, um die VHS besser zu unterstützen. Beim Klinikum hingegen verstand Schöner keinen Spaß: "Wer Hand anlegt an das Uniklinikum, gefährdet auch die Position des Saarlandes." Er als Oberbürgermeister hoffe, dass das Leben in Homburg "studentischer" würde.

Dazu besteht durchaus Anlass, wenn man den Ausführungen des Dekans, Professor Michael Menger lauschte: Mit den derzeit 1696 Medizin-Studenten ist der Rekord erreicht, noch nie waren mehr am Uni-Klinikum immatrikuliert. Im vergangenen Jahr wurden 152 junge Leute promoviert, davon 111 Ärzte, 12 Zahnärzte und 28 Naturwissenschaftler aus den medizinischen Forschungsbereichen. Hier waren die Studentinnen mit 62 Prozent deutlich in der Überzahl. Bei den Habilitationen hingegen dreht sich der Trend um: von 13 neuen Professoren sind nur drei weiblich. "Das heißt, die Stellen der Klinikdirektoren werden wohl weiterhin von Männern besetzt werden", stellte Dekan Menger fest. Von der Landesregierung war der Gesundheitsminister Georg Weisweiler zu Gast, der es sich nicht nehmen ließ, außerhalb des Programms einige Worte zu sagen: "Ich mache deutlich, dass das Uniklinikum ein unverzichtbarer Bestandteil des Saarlandes ist".

Dass dafür allerdings auch ganz enorme Summen anfielen, verhehlte er nicht. Dann kam es zur Preisübergabe an die drei Nachwuchswissenschaftler Jan Weiß, Sven Lang und Nico Schäuble, die zusammen mit 10 000 Euro für ihre Arbeiten belohnt wurden. Die Uni-Bigband lieferte die Musik dazu. Und am Ende freuten sich alle auf den Festvortrag von Professor Tim Meyer über Sportmedizin und die Fußball-WM.

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