Hobbyzüchter zeigen Ziegenvielfalt

Wiesbach. Die Ziege gilt als eines der ältesten Haustiere überhaupt. Vor 9000 bis 10000 Jahren begannen die Menschen die Tiere zu domestizieren. Von Asien aus gelangten sie schnell nach Afrika und nach Europa. Gehalten wurden und werden sie wegen der Milch, dem Fleisch und der Haut. Manche Rassen, wie die Angora-Ziege, sind auch für ihre Wolle berühmt

 Wolfgang Weiten und Herbert Nimmesgern (rechts) kümmern sich um Anglo-Nubier-Ziegen. Foto: SZ

Wolfgang Weiten und Herbert Nimmesgern (rechts) kümmern sich um Anglo-Nubier-Ziegen. Foto: SZ

Wiesbach. Die Ziege gilt als eines der ältesten Haustiere überhaupt. Vor 9000 bis 10000 Jahren begannen die Menschen die Tiere zu domestizieren. Von Asien aus gelangten sie schnell nach Afrika und nach Europa. Gehalten wurden und werden sie wegen der Milch, dem Fleisch und der Haut. Manche Rassen, wie die Angora-Ziege, sind auch für ihre Wolle berühmt. Im Saarland leben etwa 2500 Ziegen bei 400 Ziegenhaltern. Die Züchter unter ihnen haben sich als Ziegenfreunde Saar im Landesverband der Schaf- und Ziegenhalter zusammengeschlossen. Am Sonntag stellten sie im Rahmen des 13. Tages der Ziege auf der Eulenwiese im Eppelborner Ortsteil Wiesbach ihre Tiere aus. "Wir wollen den Leuten zeigen, dass es neben der Weißziege noch andere Rassen gibt", sagte Herbert Nimmesgern, Ziegenzüchter aus Riegelsberg. Zu sehen waren in Wiesbach insgesamt 35 Ziegen sieben verschiedener Rassen - von Westafrikanischen Zwergziegen über Rov&;-Ziegen bis zu Walliser Schwarzhalsziegen. Mit der Thüringer Waldziege konnten die zahlreichen Besucher, darunter auch viele Familien mit Kindern, auch eine vom Aussterben bedrohte alte Haustierrasse kennen lernen. Daneben waren 20 Schafe fünf verschiedener Rassen wie das Texelschaf oder das Coburger Fuchsschaf ausgestellt. Kein Problem in den Augen der Ziegenzüchter: Schließlich gehören beide Tierarten in der biologischen Systematik zur Unterfamilie der Ziegenartigen. Ziegenprodukte schmecken und käuflich erwerben konnte man außerdem. Zudem standen die Mitglieder der Ziegenfreunde Saar gerne mit Informationen über Ziegenrassen und Ziegenhaltung Rede und Antwort. Herbert Nimmesgern betreibt die Ziegenhaltung und -zucht seit 25 Jahren als Hobby. Jetzt will er sich mit Ziegenprodukten selbstständig machen. Der Riegelsberger hält unter anderem einen wahren Kosmopoliten unter den Ziegenbartträgern: Die anglo-nubische Ziege. Die Rasse mit ihren an Hausschafe erinnernde Hängeohren geht zurück auf die Jumna-Pari Rasse aus Indien und die Zairaibi-Rasse aus Ägypten. Die ersten der bis zu 100 Kilogramm schweren Tiere kamen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Frischmilch-Lieferanten nach England. "Sie haben mit sieben Prozent sehr viel Eiweiß in der Milch", weiß Nimmesgern. "Die Milch der Weißziegen enthält in der Regel nur 2,5 bis drei Prozent." Das gebe natürlich auch einen ganz anderen Käse. Bis zu 1000 Kilogramm Milch pro Jahr kann eine solche Ziege geben. Viele Hobbyzüchter gibt es im Saarland nicht mehr. Die würden, so Nimmesgern, zudem von den sehr strengen Haltevorschriften der EU mit abgeschreckt. mgs "Die strengen Vorschriften der EU schrecken ab." Herbert Nimmesgern, Ziegenhalter

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