Hinein ins Schneckenhaus

Merzig. Die Kinder der integrativen Kindertagesstätte Schneckenhaus an der Josefskirche in Merzig freuten sich über spannenden Besuch. Für zwei Tage waren die Schülerinnen Magdalena Zimmer und Jessica Blum begehrte Spielpartner. Sie gehen beide in die neunte Klasse am Gymnasium am Stefansberg. Ein Referat führte die Freundinnen ins Schneckenhaus

 Gemeinsam mit Paul und Anna malen Jessica Blum (Zweite von links) und Magdalena Zimmer (rechts) ein Bild. Foto: Sylvie Rauch

Gemeinsam mit Paul und Anna malen Jessica Blum (Zweite von links) und Magdalena Zimmer (rechts) ein Bild. Foto: Sylvie Rauch

Merzig. Die Kinder der integrativen Kindertagesstätte Schneckenhaus an der Josefskirche in Merzig freuten sich über spannenden Besuch. Für zwei Tage waren die Schülerinnen Magdalena Zimmer und Jessica Blum begehrte Spielpartner. Sie gehen beide in die neunte Klasse am Gymnasium am Stefansberg. Ein Referat führte die Freundinnen ins Schneckenhaus. "Im Fach Politik müssen wir ein Referat zum Thema Integration halten. Wir haben uns dafür entschieden, über die integrative Kindertagesstätte hier zu berichten", sagt Magdalena Zimmer. Für sie war die Idee naheliegend, da sie im vergangenen Jahr bei einer Jugendreise nach Holland dabei war, bei der Beeinträchtigte und Nichtbeeinträchtigte den Urlaub verbringen.

Offen und neugierig

"Das war eine so tolle Erfahrung. Man weiß gar nicht, wie viel Spaß man gemeinsam haben kann", erzählt die Schülerin. Aus diesen Erfahrungen heraus wollte sie mit Klassenkameradin Jessica Integration erfahren und der Klasse vorstellen. Ihre Klassenkameraden suchten sich andere Schwerpunkte in der Integration aus - die ausländischer Mitbürger oder Jung hilft Alt vom SOS Kinderdorf. Doch für Jessica und Magdalena stand schnell fest: Ihr Thema soll integrative Kindertagesbetreuung sein.

"Die Kleinen kamen offen und neugierig auf uns zu. Wir haben am ersten Tag ein Buch gemeinsam gelesen und viel gespielt und draußen rumgetobt", erklärt Jessica Blum.

Im Anschluss bestand für die beiden die Möglichkeit, sich mit den Betreuerinnen auszutauschen. "Es ist das erste Mal, dass sich bei uns Schüler gemeldet haben, die sich als Projekt Integration mit behinderten Kindern ausgesucht haben. Das finden wir wirklich toll", freut sich die Leiterin der Kita, Marliese Gottdang. Deshalb war es für sie und ihre Mitarbeiterinnen keine Frage, den beiden die Möglichkeit zu geben, zwei Tage lang in den Ablauf der Tagesstätte hineinzuschnuppern. "Spannend ist immer wieder für Eltern oder Außenstehende, wie die beiden Schülerinnen, dass für unsere Kinder hier beeinträchtigte Kinder nichts Neues sind. Sie wollen vieles genau wissen, beispielsweise, wenn eines der Kinder eine Sonde hat. Aber sie gehen ganz unbefangen miteinander um", erklärt Vera Klein. Diese Erfahrungen wollen die beiden Schülerinnen nach den Ferien mit dem Rest ihrer Klasse teilen. Für das Referat erzählen sie von ihren Erfahrungen, von den Gesprächen mit den Erzieherinnen, und sie werden Bilder zeigen, wie die tägliche Arbeit aussieht. Marliese Gottdang und Vera Klein kommen für die Schulstunde mit dazu, um im Anschluss an das Referat Fragen zu beantworten.

Zum Abschied haben alle gemeinsam ein Bild gemalt, auf dem sich jedes Kind mit einem roten Fingerabdruck - als Marienkäferchen im hohen Gras - verewigt hat. Dieses wird ebenfalls am Tag des Referates gezeigt.

Auf einen Blick

Das Schneckenhaus ist eine integrative Kindertagesstätte mit 24 Kindern in zwei Gruppen. Acht Kinder im Krippenbereich, acht Kinder im Regelkindergartenalter und acht Kinder mit Behinderungen. Die Gruppen setzten sich aus vier Kindern aus jedem Bereich zusammen. Wichtig sind kleine Gruppen, damit eine familiäre Atmosphäre entsteht. Zehn Jahre lang war sie die einzige Tagesstätte im Saarland, die nach dem Modell arbeitete. Träger ist die Lebenshilfe.

Info: Kita Schneckenhaus, An der Josefskirche 1, Tel. (0 68 61) 79 04 44, E- Mail: schneckenhaus@lebenshilfe-mzg.de. syr

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