Hilfen für ein fast normales Leben

Theley · In Deutschland gibt es nicht genug Organspender. Da Informationen über das Thema fehlen, besuchten nun Mitarbeiter des „Infoteams Organspende Saar“ gemeinsam mit Ärzten die ERS Schaumberg Theley.

 Blick ins Publikum bei der Info-Veranstaltung. Fotos: Schule

Blick ins Publikum bei der Info-Veranstaltung. Fotos: Schule

Rund 12 000 Menschen warten derzeit in Deutschland auf eine Organspende. Jedoch können jedes Jahr nur weitaus weniger Transplantationen durchgeführt werden, weil es nicht genügend Spender gibt. Um Schüler aus den Klassenstufen 7, 8 und 9 für das Thema Organspende zu sensibilisieren, hatte Margret Müller, die stellvertretende Leiterin der Gemeinschaftsschule/ERS Theley eine Infoveranstaltung in der Schule organisiert. Zu Gast waren Klaus und Hanna Schmitt mit ihrer Tochter Christiane von der Organisation "Infoteam Organspende Saar" sowie Dr. Julia Elsässer, Assistenzärztin in der Urologie und Kinderurologie im Uniklinikum Homburg. Schulleiter Friedbert Becker bezeichnete die Organspende als "wichtiges Thema, vor allem, wenn man darauf angewiesen ist".

Klaus Schmitt hatte die Organisation "Infoteam Organspende Saar" gegründet, weil seine Tochter Caroline eine neue Niere bekommen musste. Er stellte die Organisation sowie die gesetzlichen Regelungen zur Organspende vor. Zudem beantwortete er die Fragen, was gespendet werden kann und informierte darüber, dass prinzipiell ab dem 16. Lebensjahr eine Organ- oder Gewebespende möglich ist. Nötig dazu ist, dass man sich mit einem Organspendeausweis als Spender ausweist.

Caroline Schmitt erzählte ihre eigene Geschichte: Sie hatte mit 16 Jahren eine Niere von ihrer Mutter Hanna als Lebendspende erhalten, was ihr Leben deutlich und positiv veränderte: Zwar muss sie noch immer mit Einschränkungen in ihrem Leben klar kommen, sie muss allerdings nicht mehr wie zuvor zur regelmäßigen Dialyse.

Julia Elsässer erklärte den Schülern welche medizinischen Voraussetzungen gegeben sein müssen, damit eine Organ- oder Gewebeentnahme möglich ist. Im Uniklinikum Homburg werden nach Angaben der Expertin jährlich zwischen 25 und 30 Organe gespendet.

infoteam-

organspende-saar.de

 Hanna Schmitt, Dr. Julia Elsässer, Caroline Schmitt, Margret Müller, Lothar Klauck und Klaus Schmitt (von links).

Hanna Schmitt, Dr. Julia Elsässer, Caroline Schmitt, Margret Müller, Lothar Klauck und Klaus Schmitt (von links).

Zum Thema:

HintergrundNach Angaben von Klaus Schmitt lag die Zahl der Organspenden im laufenden Jahr bei rund 900 (2010: 1300), was einen deutlichen Rückgang gegenüber den vergangenen Jahren darstellt. Einer der Hauptgründe für diese negative Entwicklung kann nach seiner Meinung in den jüngsten Organspendeskandalen gesehen werden, die für Negativschlagzeilen gesorgt haben. Ein weiterer Grund liege darin, dass nicht genügend Menschen einen Organspendeausweis besitzen. Organspenderausweise gibt es im Bürger-Service-Zentrum im Tholeyer Rathaus. red

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