Hexe Schmitt las die Leviten

Homburg. Er mochte sich zieren, er mochte sich wehren - am Ende war er sie doch los, die Schlüssel zum Homburger Rathaus. Oberhexe Gabi Schmitt von der Homburger Narrenzunft ließ Homburgs Oberbürgermeister Karlheinz Schöner wieder einmal keine Chance

Homburg. Er mochte sich zieren, er mochte sich wehren - am Ende war er sie doch los, die Schlüssel zum Homburger Rathaus. Oberhexe Gabi Schmitt von der Homburger Narrenzunft ließ Homburgs Oberbürgermeister Karlheinz Schöner wieder einmal keine Chance. Der zweite Herr des Homburger Forums, Landrat Clemens Lindemann, hatte es da vorgezogen, sich am Fetten Donnerstag gleich ohne Widerstand zu ergeben und war die Flucht nach Brüssel angetreten.So übernahmen die wilden Weiber gestern im Forum mühelos das Kommando, natürlich nicht ohne den einzigen verbliebenen hohen Herrn kräftig auf die Schippe zu nehmen. Steilvorlagen hatte aus Sicht der Homburger Narrenzunft Homburgs OB übers Jahr hinweg genug geliefert.

Da landete Hexe Schmitt ohne große Mühe wunderbare Treffer. "Er meint, ein riesengroßes ECE muss her. Dass dies auch für den Haushalt nötig wär'. Da musste er aus allen Ecken, leider viel Kritik einstecken." Und so trieb Schmitt gestern ein ums andere rosa Tierchen mit Ringelschwanz "durchs Dorf", sprich den großen Ratssaal. Vom ECE als Schwergeburt bis zum Ausstritt des "kleinen" Peter Müller aus der Homburger FDP, Schmitt ließ wenig unerwähnt.

Wort um Wort näherte sie sich dem großen Finale, trieb die Politik und ihre Macher in die Enge und griff am Ende herzhaft zu: die Rathaus-Schlüssel, sie waren in Weiber-Hand. Doch zumindest einmal ließ Schöner echte Gegenwehr aufblitzen. "Das sind die Schlüssel für die Keuschheitsgürtel der hässlichen Weiber hier. Die geb' ich gerne her." Sprach's und ergab sich in sein Schicksal. Schlüssel weg, Handschellen an: Mit den Polizeibeamten Joachim Berger und Thomas Clemenz an der Seite ging's für den OB "in Haft", Take Five spielten dazu die passende Musik.

Bis zum Aschermittwoch haben nun die Narren das Wort. Unter der wilden Schar fanden sich gestern aber nicht nur die Mitarbeiter von Rathaus und Stadtverwaltung, auch "Unbeteiligte" hatten sich am Forum eingefunden. Die nahmen den Rathaussturm als willkommenen Auftakt für die Weiberfastnacht. So zum Beispiel Regina Steinbrecher und Anja Junkes: "Bis jetzt ist es richtig gut hier, und es wird mit Sicherheit noch besser", Die Botschaft der Weiber lautete: "Wir machen durch bis morgen früh!''

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