Heute ist die Arbeit im Wald freiwillig

Urweiler. Die Waldgehöferschaft "Erbengemeinschaft Urweiler" trifft sich am Freitag, 20. Januar, 20 Uhr, im Gasthaus Rammacher zur Miteigentümerversammlung. Auf der Tagesordnung sind der Bericht des Vorstandes, die neue Satzung und die Aufteilung der Holzansprüche einzelner Mitglieder. Die Waldhöfergemeinschaften gibt es nur im Raum Trier und im nördlichen Saarland

Urweiler. Die Waldgehöferschaft "Erbengemeinschaft Urweiler" trifft sich am Freitag, 20. Januar, 20 Uhr, im Gasthaus Rammacher zur Miteigentümerversammlung. Auf der Tagesordnung sind der Bericht des Vorstandes, die neue Satzung und die Aufteilung der Holzansprüche einzelner Mitglieder. Die Waldhöfergemeinschaften gibt es nur im Raum Trier und im nördlichen Saarland.Wie sie entstanden sind weiß heute niemand mehr so richtig. Es gibt verschiedene Theorien. Bei einer nimmt man an, dass etwa im 17. Jahrhundert die kleinen Landwirte des Ortes unter dem Druck der hohen Steuern ihren Waldbesitz an einen zahlungskräftigen Bauern übertragen haben, der nun die Steuern bezahlte und die früheren Besitzer nach wie vor ihren Holzbedarf im Wald decken lies. Eine andere Theorie geht davon aus, dass als nach dem 30-jährigen Krieg alle Einwohner ermordet oder vertrieben waren, die Bischöfe von Trier aus anderen Teilen Europas Menschen in der Gegend ansiedelten. Dies alles ist aber nicht belegt.

Der eigentliche Sinn einer Mitgliedschaft in der Urweiler Erbengemeinschaft in den vergangenen 150 Jahren bestand darin, dass die Mitglieder ihren Holzbedarf im Gemeinschaftswald decken konnten. Auch wurde bis in die 1950er Jahre Lohe aus dem Niederwald gewonnen. Gemeinsamer Frondienst für die Gemeinschaft musste noch bis dahin geleistet werden. Heute ist die Mitarbeit im Wald freiwillig. Als Mitglied der Erbengemeinschaft muss man eines der 144 Viertel-Anteile besitzen. Es gibt aber Mitglieder die weniger besitzen. In der Größe seines Anteils ist man dann an der fast 180 Hektar großen Waldfläche der Waldgehöferschaft beteiligt.

Derzeit sind über 90 Mitglieder beteiligt. Wer in die Gemeinschaft eintreten will, muss ein Mitglied finden, das seine Anteile verkauft, meist werden diese aber an ihre Kinder vererbt. Dadurch erhöht die Anzahl der Miteigentümer, die Anteile werden immer kleiner. Deshalb soll jetzt der Anteil von 1/576tel als kleinste Einheit festgeschrieben werden. Seit 2001 ist Hermann Jenni Vorsitzender der "Erbengemeinschaft Urweiler" und wird im Volksmund Erbenvater genannt. hjl

Infos bei Hermann Jenni, Tel. (0 68 51) 17 27. E-Mail: jenni-hermann@online-de

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