Heute erster Warnstreik an Uniklinik

Saarbrücken. Im aktuellen Tarifkonflikt um die Besoldung von Landes-Bediensteten und Beamten ist für heute der erste größere Warnstreik angesetzt. Und zwar am Nachmittag an der Hombuger Uniklinik

 Erinnerungen an den 111-Tage-Streik werden wach. Foto: Simmet

Erinnerungen an den 111-Tage-Streik werden wach. Foto: Simmet

Saarbrücken. Im aktuellen Tarifkonflikt um die Besoldung von Landes-Bediensteten und Beamten ist für heute der erste größere Warnstreik angesetzt. Und zwar am Nachmittag an der Hombuger Uniklinik. Dieser Auftakt zum Arbeitskampf ist nach Darstellung des Verdi-Landesvorsitzenden Alfred Staudt eine Konsequenz der "Verweigerungshaltung" der öffentlichen Arbeitgeber, die in bisher zwei Verhandlungsrunden den Gewerkschaftsforderungen von acht Prozent noch kein Angebot entgegen gesetzt hätten. Im Hinblick auf die dritte Tarifdebatte, die für den 14./15. Februar in Potsdam angesetzt ist, soll es am 12. Februar im Saarland zu einer Massenmobilisierung des öffentlichen Dienstes kommen. An diesem Tag wird auch Verdi-Bundesvorsitzender Frank Bsirske an einer Kundgebung in Saarbrücken teilnehmen.

Mit einer Protestversammlung soll es heute in der Uniklinik im Hörsaal für Innere Medizin losgehen. Für Freitag sei ein Gespräch mit der Klinikleitung zu Notdienstvereinbarungen geplant, um bei den beabsichtigten Warnstreiks Gefahren für Leib und Leben der Patienten am Uniklinikum auszuschließen.

Staudt sagte, dass die rund 5000 Beschäftigten an der Uniklinik zu Recht die Gleichbehandlung mit ihren Kollegen in Kliniken von Bund und Kommunen einforderten, die im Frühjahr 2008 nach massiven Streiks eine angemessene Gehaltserhöhung erstritten hätten. Es könne nicht angehen, dass beispielsweise eine Krankenschwester am Uniklinikum weniger verdiene als Krankenschwestern an Kliniken in anderer Trägerschaft. In der letzten Ländertarifrunde im Frühjahr 2006 waren über 1000 Beschäftigte der Uniklinik 111 Tage lang im Ausstand. Für diese Woche hat Verdi ganztägige Warnstreiks in anderen Landesbetrieben angekündigt.

Bereits gestern streikten in ganz Deutschland 25 000 Angestellte der Bundesländer, vor allem in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort