Heusweiler: Hochwasserschutz vertagt

Heusweiler · Der Bau zweier Regen rückhaltebecken in Berschweiler und Dilsburg verzögert sich – das Umweltamt braucht Zeit.

Im September 2013 hatte der Heusweiler Gemeinderat einstimmig ein Hochwasserschutzkonzept beschlossen, in dessen Rahmen der Bau von insgesamt sieben Regenrückhaltebecken geplant war. Aus finanziellen Gründen konnte man nicht alles auf einmal bauen. Deshalb sollte zunächst ein Becken in Berschweiler (zwischen Brückenstraße und Zufahrt zur Kläranlage Kutzhof) entstehen.

Parallel dazu sollten Grundstücksverhandlungen für ein zweites Becken in Dilsburg (zwischen dem ehemaligen Feuerwehrgerätehaus und dem Gewerbegebiet) geführt werden. Diese beiden Becken würden ein Rückhaltevolumen von 113 400 Kubikmetern Wasser garantieren (das würde der Füllung von 810 000 Standard-Badewannen entsprechen).

Die Baukosten wurden auf 753 000 Euro geschätzt, wobei etwa 250 000 Euro über die Gemeinde Heusweiler finanziert würden, der entsprechend größere Anteil über Fördergelder.

Bis Ende März 2016 sollte die Genehmigungsplanung für das Berschweiler Becken fertig sein. Ab Oktober wollte man dann mit dem Bau beginnen. Doch ein halbes Jahr später ist dort außer Rodungsarbeiten noch nichts Sichtbares passiert. Bauamtsleiterin Heike Thewes gab im Bauausschuss des Gemeinderates einen Sachstandsbericht, und der zeigte einmal mehr, dass die Mühlen der Verwaltungen langsam laufen: Anfang August habe die Gemeinde beim Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) einen Genehmigungsantrag zum Bau des Berschweiler Beckens gestellt, sagte Thewes. Es dauerte jedoch bis Dezember, ehe eine Antwort kam. Es sei alles positiv beschieden worden, sagte Thewes, lediglich "die Befreiung von den Verboten der Landschaftsschutzgebietsverordnung" würde noch ausstehen. "Die haben wir mittlerweile aber auch zugeschickt bekommen, doch die Baugenehmigung liegt immer noch nicht vor", so Thewes. Sie habe mehrfach beim LUA nachgefragt, woran es denn hänge. "Das LUA sagt, es habe die Stellungnahme vom Naturschutz noch nicht erhalten, weil die dafür zuständige Sachbearbeiterin noch bis April nicht im Hause ist. Wir gehen jetzt davon aus, dass wir dann im April die Genehmigung erhalten", fasste Thewes zusammen.

Weil dann aber alles grünt und blüht, müsse man wohl das Ende der Vegetationsphase abwarten, ehe mit dem Bau begonnen werden kann - also im Spätherbst.

Auch beim Dilsburger Becken gibt es Verzögerungen. So sagte Thewes, "dass ein neuer Standort gefunden werden musste" (siehe Artikel rechts). Für diesen Standort habe die Gemeinde beim LUA im Januar nachgefragt, "ob er denn auch genehmigungsfähig sei". Eine Antwort des LUA liege noch nicht vor. "Sobald die Antwort da ist, steigen wir in Dilsburg in die Grundstücksverhandlungen ein", versprach Thewes.

Der Ausschuss war ziemlich sprachlos. Lediglich Jörg Schwindling (CDU) drückte sein Unverständnis über die Verzögerungen aus: "Das LUA wollte doch unbedingt vorab eingebunden werden. Insofern wundert es mich, dass die nicht reagieren."

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