Heusweiler geht fremdbuddeln

Heusweiler/Saarwellingen. Auf den ersten Blick erscheint es ungewöhnlich, dass die Gemeindewasserwerke Heusweiler (GWH) auf dem Bann der Nachbargemeinde Saarwellingen, also auf fremdem Hoheitsgebiet, eine Tiefbaumaßnahme anpacken. Ist es aber nicht, wenn man weiß, dass die Köllertalgemeinde einen großen Teil ihres Trinkwassers aus vier Bohrungen im Saarwellinger Gebiet fördert

Heusweiler/Saarwellingen. Auf den ersten Blick erscheint es ungewöhnlich, dass die Gemeindewasserwerke Heusweiler (GWH) auf dem Bann der Nachbargemeinde Saarwellingen, also auf fremdem Hoheitsgebiet, eine Tiefbaumaßnahme anpacken. Ist es aber nicht, wenn man weiß, dass die Köllertalgemeinde einen großen Teil ihres Trinkwassers aus vier Bohrungen im Saarwellinger Gebiet fördert. GWH-Geschäftsführer Wolfgang Karges erläutert die Zusammenhänge: "Laut der uns von der obersten Wasserrechtsbehörde im Jahr 1978 übertragenen Genehmigung dürfen wir aus diesen vier Brunnen bis zu einer Million Kubikmeter Trinkwasser fördern. Derzeit sind es genau 850 000 Kubikmeter, die wir zum Wasserbehälter auf der Hilgenbacher Höhe nordöstlich von Obersalbach pumpen."Von dort werden Heusweiler, Eiweiler, Nieder- und Obersalbach sowie ein Teil von Kutzhof versorgt. "Laut Wasserrechts-Vertrag sind wir auch verpflichtet, den Saarwellinger Ortsteil Reisbach mit Trinkwasser zu versorgen. Im Wasserlieferungsvertrag mit Saarwellingen von 1993 wurde eine Menge von 100 000 Kubikmeter festgelegt", sagt Karges.

Doch zurück zum Ursprung des Heusweiler Trinkwassers: Zwei der Brunnen befinden sich im Hausertal zwischen Saarwellingen und Schwarzenholz und zwei im Labacher Tal bei Reisbach. In letzterem Gebiet gab es laut GEW-Geschäftsführer Wolfgang Karges in den letzten beiden Jahren mehrere Rohrbrüche im Leitungssystem, sodass eine Erneuerung der 1970 verlegten Wasserrohre auf 495 Meter Länge erforderlich wurde. Nach Abschluss von Gestattungsverträgen mit der Gemeinde Saarwellingen und mehreren Grundstückseigentümern konnte mit dem Austausch der Wasserversorgungsleitung von der Trafostation bis zur Kapelle, entlang der Straße zwischen Reisbach und Saarwellingen, begonnen werden. Die Erdarbeiten durch die Heusweiler Firma THS und das Verlegen der 30-Zentimeter-Rohre durch das Merchweiler Unternehmen Monti sind mit 110 000 Euro veranschlagt.

Neben dem Trinkwasser aus Saarwellingen erhält Heusweiler noch 300 000 Kubikmeter von der Energis zur Versorgung von Holz, Wahlschied und Kutzhof sowie 2000 Kubikmeter von der Wasserversorgung Ostsaar, die ins Eiweiler Netz eingespeist werden.

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