Helden des Alltags gesucht

Merzig-Wadern. "Ein Held ist einer, der tut, was er kann. Die anderen tun das nicht." Mit diesem Zitat des französischen Nobelpreisträger Romain Rolland begrüßte der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse, Frank Jakobs, die jungen Erwachsenen und stellte aus eigener Anschauung fest, dass sich das "Heldsein" im Laufe der vergangenen Jahrzehnte verändert habe

 Sparkassendirektor Frank Jakobs (rechts) begrüßte den Extremsportler Joachim Franz als einen "Helden, der danach strebe, durch Einsatzbereitschaft, Tatkraft und Lebensmut außergewöhnliche Ideen Wirklichkeit werden zu lassen". FOTO: SPARKASSE/MANFRED MÜLLER

Sparkassendirektor Frank Jakobs (rechts) begrüßte den Extremsportler Joachim Franz als einen "Helden, der danach strebe, durch Einsatzbereitschaft, Tatkraft und Lebensmut außergewöhnliche Ideen Wirklichkeit werden zu lassen". FOTO: SPARKASSE/MANFRED MÜLLER

Merzig-Wadern. "Ein Held ist einer, der tut, was er kann. Die anderen tun das nicht." Mit diesem Zitat des französischen Nobelpreisträger Romain Rolland begrüßte der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse, Frank Jakobs, die jungen Erwachsenen und stellte aus eigener Anschauung fest, dass sich das "Heldsein" im Laufe der vergangenen Jahrzehnte verändert habe. Heute erregten die so genannten stillen Stars und Helden immer mehr die öffentliche Aufmerksamkeit, wie beispielsweise der Familienvater, der in der U-Bahn bei einem Streit schlichte oder die pensionierte Lehrerin, die für Kinder aus der Nachbarschaft Hausaufgabenhilfe anbiete. Ihm persönlich sei ein derartiges, neues Heldentum "sehr sympathisch".

Ideen umsetzen

Und als solchen Helden begrüßte er Joachim Franz, der danach strebe, immer neue Zeichen zu setzen und durch Einsatzbereitschaft, Tatkraft und Lebensmut außergewöhnliche Ideen Wirklichkeit werden zu lassen. Auch die Sparkasse Merzig-Wadern sei immer dann dabei, wenn es darum gehe, Helden des Alltags zu fördern und zu unterstützen.

Bereits zum zweiten Mal nach 2009 konnte die Sparkasse Merzig-Wadern den Extremsportler für einen Motivationsvortrag zu mehr Engagement im Ehrenamt gewinnen. Bis Joachim Franz zu einem Marathon- und Ironman-Teilnehmer wurde, war es ein langer und steiniger Weg. Die entscheidende Wende in seinem Leben kam 1990. Als kettenrauchender Schichtarbeiter bei Volkswagen - mit "123 Kilo Lebendgewicht" und einer allgemeinen Unzufriedenheit - hat er kurz vor seinem 30. Geburtstag die Weichen neu gestellt. Er nahm ab, stellte das Rauchen ein und begann mit dem Ausdauersport Laufen.

Unterlegt mit eindringlichen Bildern seiner Präsentation schilderte der 52-Jährige seinen außergewöhnlichen Werdegang mit zahlreichen Expeditionen, spannenden Erlebnissen und wegweisenden Projekten im Bereich der Hilfe für HIV-infizierte Kinder und Jugendliche. Der Bundesverdienstkreuzträger reist quer durch die Welt und setzt sich mit spektakulären Aktionen in Szene. Sportarten wie Laufen, Radfahren und Klettern - alle möglichst in Extremform - nutzt er, um der Welt Botschaften im Kampf gegen Aids zu vermitteln. Zahlreiche sportliche Ausnahmeleistungen hat Joachim Franz vollbracht und dabei viel Geld für wohltätige Zwecke gesammelt.

Schülern Mut machen

Mit seiner ungewöhnlichen Geschichte, mit seinen Ideen und Expeditionen forderte er die Oberstufenschüler zu mehr Engagement auf und warb nachdrücklich für Werte wie Freiheit, Toleranz und Solidarität. "Jeder kann seine Ziele erreichen, wenn er an sie glaubt und sich dafür engagiert", betonte der Aids-Aktivist und animierte die jungen Zuhörer, sich am Wettbewerb der Sparkassen zu beteiligen. "Sei dein eigener Held" - das Aktionsmotto formulierte Franz am Ende seines 90-minütigen Auftritts auch als Appell zum sozialen oder humanitären Handeln: "Motivation, Leidenschaft, Kreativität und Teamgeist sind gefragt".

hintergrund

Teilnehmen können Schüler zwischen 14 und 22 Jahren, die Joachim Franz' Vortrag besucht und ein Projekt zum Thema soziales Engagement erarbeitet haben. Die Teams müssen mindestens aus vier Personen bestehen. Auch komplette Schulen können teilnehmen. Ob Spendenaktion oder Umweltprojekt, die Idee muss einen sozialen Hintergrund und das Ziel haben, andere zu unterstützen, zu helfen oder der Umwelt zu Gute zu kommen. Das Projekt muss bereits umgesetzt sein bzw. in der Umsetzungsplanung stehen. Einsendeschluss ist der 21. Dezember 2012. Die vier besten Projekte werden von einer unabhängigen Jury ausgezeichnet und mit einem Preisgeld von jeweils 500 Euro prämiert. Eine offizielle Preisverleihung findet mit den Partnern des Schülerwettbewerbs im Frühjahr 2013 statt. red

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