Heino lockt die Massen an

Landsweiler-Reden · Es war der Höhepunkt der Sommeralm: der Auftritt von Schlager-Legende Heino. Der Andrang war so groß, dass die Veranstalter bereits um 19.20 Uhr keine Besucher mehr auf die Bergehalde in Landsweiler-Reden lassen konnten.

 Noch bevor Heino überhaupt auf der Bühne stand, war die Sommeralm bereits völlig überlaufen. Fotos: Jörg Jacobi

Noch bevor Heino überhaupt auf der Bühne stand, war die Sommeralm bereits völlig überlaufen. Fotos: Jörg Jacobi

 Im Nieten-Outfit und mit der obligatorischen Sonnenbrille rockte Heino seine Fans.

Im Nieten-Outfit und mit der obligatorischen Sonnenbrille rockte Heino seine Fans.

 Im Publikum waren einige Heino-Doubles – manch einer sah dem Idol verblüffend ähnlich.

Im Publikum waren einige Heino-Doubles – manch einer sah dem Idol verblüffend ähnlich.

Überfüllte Parkplätze und lange Schlangen an den Shuttlebus-Haltestellen unten im Tal, auf dem Berg Riesenandrang an den Verpflegungs-Ständen sowie vor der Bühne - Heino sorgte am Donnerstagabend dafür, dass die SR3 Sommeralm bereits um 19.20 Uhr mit knapp über 6000 Besuchern dicht war und keine weiteren mehr auf die Bergehalde in Landsweiler-Reden durften. Alle wollten den Kult-Schlagerstar und Neu-Rocker live erleben.

Mit dem Cover-Song "Junge" von den Ärzten betrat der 74-Jährige um kurz nach 20 Uhr im schwarzen Lederoutfit und mit dunkler Sonnenbrille die Bühne. Und animierte damit vor allem die jungen Besucher zum Mitsingen. "Heino ist schon cool", stand für Lisa-Marie Schuh und Jeannette Maldener aus Hirzweiler fest. Obwohl sie am nächsten Morgen arbeiten mussten, wollten sie dabei sein. Michaela Thomas und Hannah Krämer, die zu den zahlreichen Dirndlträgerinnen gehörten, hatten vor allem vor, zu feiern. Heino war für sie eher Nebensache. "Aber wenn das Bier läuft und dazu seine Musik, ist das schon okay", sagten sie grinsend. Als Heino den Grönemeyer-Hit "Was soll das?" anstimmte, schüttelte Herbert Müller (63) den Kopf. "Seine eigenen Lieder gefallen mir viel besser", sagte er. Spätestens als der Sänger seine Gassenhauer wie "Die schwarze Barbara" und "Karamba, Karacho, ein Whisky" auspackte, sang und klatschte auch die reifere Generation trotz der hohen Temperaturen fleißig mit.

Heino erklärte derweil, dass es für ihn zwischen seiner Cover-Version von "Vogel der Nacht" und seinen "Weißen Tauben" gar keinen so großen Unterschied gebe. Und seinem Erfolg "Die Sonne von Mexico" aus dem Jahr 1968 schickte er den Rammstein-Hit "Sonne" von 2001 hinterher. Die Aufregung, die sein Album "Mit freundlichen Grüßen" bei den Rock- und Pop-Bands ausgelöst hat, die die Titel im Original singen, verstehe er nicht. "Wenn man von Respekt und Toleranz singt, sollte man auch so handeln", sagte er. Die Besucher, die aus der ganzen Region gekommen waren, klatschten eifrig mit. Die weiteste Anreise hatte wohl Ursula Cunniff. Die gebürtige Neunkircherin lebt seit 24 Jahren in San Diego. Sie sei extra aus Kalifornien angereist, um die vielen Feste mitzubekommen, die zur Zeit stattfänden.Während die 6000 Besucher der Sommeralm ausgelassen feierten, hatten die Einsatzkräfte viel zu tun. So hatte das Deutsche Rote Kreuz wegen des Massenandrangs vorsorglich einen Großeinsatz geplant. Zu den 25 Kräften wurden kurzfristig sogar 16 weitere nachgeordert. 25 Menschen mussten die Sanitäter versorgen, drei wurden ins Krankenhaus gebracht. Bei der Anreise der Besucher habe es Verkehrsstörungen und Rückstaus gegeben, berichtete Thomas Schmidt, Leiter der Polizeiinspektion Illingen. Die über 20 Beamten unterstützten den Ordnungsdienst bei der Sperrung der Alm, viele Fans mussten im Tal bleiben. "Ein Großteil hat Verständnis gezeigt, einige waren jedoch verärgert", sagt Schmidt. Christian Rau vom Veranstalter, der Tourismus- und Kulturzentrale des Kreises, bedauert das: "Wir wollten niemanden aussperren, aber irgendwo sind Grenzen gesetzt". Das Heino-Konzert habe für einen neuen Besucherrekord gesorgt. Insgesamt kamen 2013 bereits 24 000 Gäste zu dem Almfest, das am Sonntag endet.

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