Heimatkundler auf Entdeckungstour

Hargarten. Der Vorstand des Kreisheimatvereins Merzig-Wadern führte vor seiner letzten Sitzung im Gasthaus "Zum Lückner" in Oppen einen biologischen und heimatkundlichen Rundgang in Hargarten durch, wo er vom Vorsitzenden des Heimat- und Kulturvereins Hargarten (HKVH), Helmut Lubitz, und vom stellvertretenden Vorsitzenden, Herbert Dewes, erwartet wurde

 Herbert Dewes (links), stellvertretender Vorsitzender des Heimat- und Kulturvereins Hargarten, gab interessante Informationen an die Gäste vom Vorstand des Kreisheimatvereins mit ihrem Vorsitzenden Hubert Schommer (rechts) weiter. FOTO: Norbert Becker

Herbert Dewes (links), stellvertretender Vorsitzender des Heimat- und Kulturvereins Hargarten, gab interessante Informationen an die Gäste vom Vorstand des Kreisheimatvereins mit ihrem Vorsitzenden Hubert Schommer (rechts) weiter. FOTO: Norbert Becker

Hargarten. Der Vorstand des Kreisheimatvereins Merzig-Wadern führte vor seiner letzten Sitzung im Gasthaus "Zum Lückner" in Oppen einen biologischen und heimatkundlichen Rundgang in Hargarten durch, wo er vom Vorsitzenden des Heimat- und Kulturvereins Hargarten (HKVH), Helmut Lubitz, und vom stellvertretenden Vorsitzenden, Herbert Dewes, erwartet wurde.Dewes stellte den in den Jahren 1996/97 vom HKVH restaurierten Kalkofen vor und erläuterte, wie diese Öfen, von denen mehrere in Hargarten vorhanden waren, zur Herstellung des damals wichtigen Baustoffes Kalk funktionierten. Franz Müller sprach über zwei auf dem Kalkofengelände stehende Grenzsteine aus Sandstein, davon ein Stein mit dem Trierer Kreuz und der französischen Lilie aus dem Jahre 1779 zur Markierung der zwischen Kurtrier und Frankreich festgelegten Grenze. Der andere diente als Markierung der zwischen 1920 und 1935 bestandenen Grenze zwischen dem nach dem Versailler Vertrag neu geschaffenen und unter Verwaltung des Völkerbundes stehenden Saargebiet und dem Deutschen Reich.

Manfred Schneider gab einen Abriss über die im Bereich des Haustadter Tales vorkommenden Gesteinsschichten, so besonders auch die ausgebildete violette Grenzzone, die sich linksseitig talaufwärts zieht und in Hargarten zu sehen ist.

Nächstes Besichtigungsziel war dann die erste Trinkwasserversorgungsanlage des Dorfes, die "Borrenstuff", die vom HKVH vor vier Jahren mit viel Arbeit zum Erhalt für die Nachwelt in Ordnung gebracht wurde. Anwohnerin Oranna Helfen bewirtete spontan mit einem kühlen Hargarter Viez aus eigener Herstellung die Besucher, ehe sich diese auf den Weg in den ehemaligen Sandstein-Bruch Wilbois, der bis 1959 in Betrieb war, machten. Neben den riesigen, steilen Sandsteinwänden konnten auf dem Gelände auch zwei Kipploren auf einem Gleisstück und weitere Großgeräte in Augenschein genommen werden. Die kleineren Steinbrecherhandwerkszeuge und ihre Wartungsutensilien sind in der zwischen 1999 bis 2007 ebenfalls vom HKVH restaurierten, idyllischen Feldschmiede untergebracht, die auch für standesamtliche Trauungen genutzt werden kann.

Den letzten Besichtigungspunkt der Gäste bildete die St. Anna-Kapelle, Wahrzeichen und Kleinod des Dorfes nebst dem angrenzenden Kriegerehrenmal von 1925, das im vergangenen Jahr von Herbert Dewes und Werner Dietrich instand gesetzt wurde. "Es war sehr interessant und lehrreich", meinte der Kreisvorsitzende Hubert Schommer. Der Heimat- und Kulturverein Hargarten engagiere sich vorbildlich für die zeitgeschichtlichen Einrichtungen und die Kultur des Dorfes.

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