Es gibt doch nichts Herrlicheres als einen Spaziergang morgens um sieben Uhr auf frisch gefallenem Schnee bei minus 15 Grad Celsius. Arktische Kaltluft polaren Ursprungs hat uns im Saarland am Samstag Tiefsttemperaturen um minus 16 Grad beschert, tagsüber blieb das Thermometer überall unter minus zehn Grad. Diese sibirischen Verhältnisse wurden in der Nacht zu Sonntag getoppt: Gegen Mitternacht sanken die Temperaturen zum Teil auf Werte um minus 20 Grad. Die zwei bis zehn Zehntimter Schnee in der Nacht zu Samstag fielen im Rahmen einer Arktis-Front. Diese zog aus Osten auf und hatte die extrem kalte Luft im Gepäck, welche die vor ihr liegende, schon recht kalte Luft anhob. Dieser Hebungsprozess führte zur Bildung von Niederschlag und ist in unseren Breiten sehr selten. Am Sonntag kamen noch einige Zentimeter Schnee hinzu, so dass am Montagmorgen im Saarland acht bis 20 Zentimeter vom weißen Gold lagen. Wahrhaft gute Voraussetzungen für weiße Weihnachten, denn selten zuvor waren die Chancen auf eine Schneedecke zum Fest besser als in diesem Jahr, aber auch selten zuvor waren die Wetterkarten diesbezüglich spannender. Während es am Montag im Tagesverlauf noch zu weiteren Schneefällen und Dauerfrost kam, klettern die Temperaturen am heutigen Dienstag meist wieder über den Gefrierpunkt. Die Niederschläge gehen dann peu à peu in zunächst gefrierenden Regen mit Glatteisbildung, später normalen Regen über, aus dem Schnee wird zunehmenden Matsch. Am Mittwoch könnten nördliche Winde die Niederschläge in Schnee übergehen lassen. Ein meteorologischer Patt an Weihnachten: Kalt und Schnee oder mild und Matsch? Rettet sich die Schneedecke bis Heiligabend? Kommt am Mittwoch Schnee hinzu? Oder wird es matschig und grün? Lassen wir uns überraschen.