Hechelnde Männer wecken Assoziationen

Saarbrücken. Hechelstimmen, Gesichter mit hängender Zunge, hautnah auf Bildschirmen in Szene gesetzt: 19 hechelnde Männer sind in der Videoinstallation von Lena Lieselotte Schuster im Museum Gosz zu sehen

Saarbrücken. Hechelstimmen, Gesichter mit hängender Zunge, hautnah auf Bildschirmen in Szene gesetzt: 19 hechelnde Männer sind in der Videoinstallation von Lena Lieselotte Schuster im Museum Gosz zu sehen. "Alles Freunde und Bekannte", erklärt die Absolventin der Hochschule der Bildenden Künste Saar (HBK Saar), die sich hier mal wieder an den Grenzen zwischen Normen und Tabus zu schaffen macht. Wenn sie die 19 Fernsehkabel wie Hundeleinen aus einer geschlossenen Tür kommen lässt und sie entsprechend auffächert, schlägt sie den Bogen zum Ausstellungstitel "Mediales Rudel". Der Mann als Hund, als Rudeltier, das vor Erschöpfung hechelt? Und doch ist hier alles anders, weil ein hechelnder Mann eben ganz andere Assoziationen weckt als ein hechelnder Hund, solche sexueller Natur; lüsterne Erwartung teilt sich mit. So ganz jugendfrei ist das nicht, was uns die 1981 geborene Schuster hier vorführt. Denn die Wirkung ist eindeutig, auch wenn die Bilder hintergründig gesellschaftskritisch sind. Auch wenn sie den heute üblichen Umgang mit dem Hund, etwa als Schoßhund oder als Kind-Ersatz humorvoll aufs Korn nehmen. Und wenn die 1981 in Bayreuth geborene Meisterschülerin von Else Gabriel dann mit einem süffisanten Lächeln von ihrem eigenen Hund, der französischen Bulldogge "Carlos von den Hügeln" erzählt, kann sich jeder sein eigenes Bild machen und sich vorstellen, inwieweit der Hund zum Manne und der Mann zum Hunde werden kann. qb Lena Lieselotte Schuster - "Mediales Rudel" bis Freitag, 30. Januar. Museum Gosz, Eisenbahnstraße 22, Mi, Donnerstag 12 bis 15 Uhr, Freitag, Samstag 18 bis 21 Uhr. An diesem Sonntag, 25. Januar, 15 Uhr, steht die Künstlerin zum Gespräch zur Verfügung.

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