Hausnummer 28 wurde für zwei Stunden zur Location für Kurzfilm

St Ingbert/Elversberg · Für seinen neuen Kurzfilm „Night Train“ drehte Jörn Michaely in der Thomas-Mann-Straße in Spiesen-Elversberg. Sehr zur Verwunderung von Passanten, die sich auf das Treiben vor dem Drehort keinen Reim machen konnten.

 Das Filmteam um den St. Ingberter Regisseur Jörn Michaely (rechts). Er drehte jetzt in der Thomas-Mann-Straße in Spiesen-Elversberg. Fotos: privat

Das Filmteam um den St. Ingberter Regisseur Jörn Michaely (rechts). Er drehte jetzt in der Thomas-Mann-Straße in Spiesen-Elversberg. Fotos: privat

 Alice Hoffmann spielt in einer Episode des Kurzfilms mit.

Alice Hoffmann spielt in einer Episode des Kurzfilms mit.

Als sich die Dämmerung an jenem heißen Juliabend in der vergangenen Woche auszubreiten begann, wurde es vor einem Anwesen in der Thomas-Mann-Straße in Spiesen-Elversberg ungewöhnlich lebendig. Scheinwerfer wurden aufgebaut, hin und her verschoben, die Lichtintensität angepasst. Der Kameramann muss immer wieder neue Positionen ausprobieren. Im Fokus stand ein Fenster im ersten Stock des Hauses Nummer 28. Familie Schlieter hatte auf Anfrage freundlicherweise ihre Wohnung zur Verfügung gestellt.

Immer wieder wurde das aus dem Raum heraus ausgeleuchtete Fenster geöffnet und geschlossen, um den richtigen Lichteinfall zu finden und Spiegelungen zu verhindern. Inzwischen hatten sich auch neugierige Zuschauer eingefunden, die sich auf das ungewohnte Treiben keinen Reim machen konnten. Sie erlebten den ersten Drehtag des neuen Kurzfilms ,,Night Train" des St. Ingberter Jungfilmers Jörn Michaely, der durch die Landesmedienanstalt Saar eine Förderung erhalten hat. Auch seinen ersten mehrfach preisgekrönten Film "Fernsehmania" hatte er in der Waldstraße in Spiesen-Elversberg abgedreht. Die Locations, wie die Drehorte in der Filmsprache heißen, besorgte Johannes Becher, Leiter der Jugendtheatergruppe "Musenbolde" in St. Ingbert, bei der Jörn Michaely auch als Schauspieler agiert.

Wie bei dem erfolgreichen Vorgängerfilm ,,Weißer Kragen", der nach Créajeune, dem ersten Preis beim saarländischen Landesfilmfestival des BDFA gewann und bei den Deutschen Filmfestspielen in Jülich zusammen mit drei weiteren Filmen für die Weltfilmfestspiele der Unica in Österreich Deutschland vertreten wird, führte Michaely professionell Regie. Von seiner bestimmten, aber freundlichen Art ließ sich auch die saarländische Profi-Schauspielerin Alice Hoffmann führen. Sie hatte sich bereit erklärt, in seinem neuen Film mitzuspielen.

Geduldig entwickelte sie von Einstellung zu Einstellung unter Anleitung des kritischen Regisseurs die Szene. Michaely gibt nämlich nicht auf, bis Körperausdruck, Bewegungsrhythmus und Stimmung der Filmsequenz seinen Vorstellungen haargenau entsprechen.

Obgleich es im Film nur eine kurze Episode wird, dauerten die Dreharbeiten in Elversberg fast zwei Stunden. Nach erster Kontrolle des Filmmaterials auf dem Monitor zeigte sich Michaely hochzufrieden mit den Aufnahmen und glücklich über den gelungenen ersten Drehtag.

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