Haushalt des Kreises verabschiedet

St. Ingbert/Homburg. Gestern Abend wurde im Kreistag der Haushalt fürs Jahr 2011 verabschiedet. Doch bevor die Sitzung begann, bat Landrat Clemens Lindemann um eine Schweigeminute für Japan, "eine pure Katastrophe", wie er sagte

 Der Kreis kümmert sich um die meisten weiterführenden Schulen zwischen Gersheim und Bexbach. Am Leibniz-Gymnasium entsteht gerade ein Neubau, der 2013 fertig sein soll. Foto: Kreis

Der Kreis kümmert sich um die meisten weiterführenden Schulen zwischen Gersheim und Bexbach. Am Leibniz-Gymnasium entsteht gerade ein Neubau, der 2013 fertig sein soll. Foto: Kreis

St. Ingbert/Homburg. Gestern Abend wurde im Kreistag der Haushalt fürs Jahr 2011 verabschiedet. Doch bevor die Sitzung begann, bat Landrat Clemens Lindemann um eine Schweigeminute für Japan, "eine pure Katastrophe", wie er sagte. Und für die nächsten Minuten herrschte nicht die gewohnte, vor allem vom Landrat gepflegte Lockerheit, die sonst die Sitzungen des Kreistages auszeichnen. Zu sehr legte sich der Schatten aus Fernost auf die Laune der Politiker. Insgesamt sind in diesem Jahr 127 Millionen Euro innerhalb des Saarpfalz-Kreises zu verteilen, Geld "das aus den Kommunen kommt", wie Lindemann betonte. Um es gleich vorweg zu sagen: Am meisten stieg die Kreisumlage für St. Ingbert und für Kirkel. Das heißt, diese beiden Kommunen führen am meisten von ihrem eigenen Geld an den Kreis ab. St. Ingbert ist in diesem Jahr der größte Nettozahler für den Saarpfalz-Kreis und hat damit Homburg überholt, "eine historische Zäsur", wie Lindemann anmerkte. In Zahlen: Vor einem Jahr führte St. Ingbert 20 691 552 Euro an den Kreis ab, diesmal sind es 24 586 872 Euro. Zum Vergleich: Homburg bezahlte vor einem Jahr 23 927 568 Euro und diesmal "nur" 23 518 332 Euro. Kirkel steht mit 7 450 452 Euro als Nettozahler zwar an drittletzter Stelle (nur Gersheim und Mandelbachtal zahlen weniger Kreisumlage), aber dafür stieg der Kirkeler Beitrag überproportional an: Von rund fünf Millionen Euro im vergangenen Jahr auf nun fast siebeneinhalb, das sind 50 Prozent mehr. "Aber den Kirkelern geht es sowieso am besten", fügte Lindemann hinzu, "allerdings wird dieser Betrag im kommenden Jahr wieder sinken." Wo geht nun all das Geld hin?Für Bauinvestitionen an den Schulen des Kreises sieht der Finanzhaushalt 6,95 Millionen Euro vor. Der größte Posten auf der Ausgabenseite ist mit rund 66,9 Millionen Euro (ohne Personalkosten) der Bereich der Sozial- und Jugendhilfe. Allein die Personalkostenzuschüsse für die Kindertageseinrichtungen sowie die Übernahme der Elternbeiträge bei Familien, die diese Beiträge der Kitas nicht selbst stemmen können, belaufen sich auf rund 12,2 Millionen Euro. 1,67 Millionen Euro stehen für den Öffentlichen Personen-Nahverkehr im Haushalt auf der Ausgabenseite. Der Haushaltsentwurf belege deutlich, so Verwaltungschef Clemens Lindemann, dass in den einzelnen Abteilungen und besonders in der Kämmerei des Kreises sehr sparsam und umsichtig gerechnet werde.

Zwar steige die Kreisumlage um 6,5 Millionen Euro von 77,2 auf 83,7 Millionen Euro, aber dabei müsse man bedenken, dass der Saarpfalz-Kreis rund 4,5 Millionen Euro Schlüsselzuweisung weniger erhalte und zudem über die neu anfallende Schülerunfallversicherung nochmals mit rund einer halben Million Euro mehr belastet werde. Am Ende wurde der Haushalt von allen Parteien einstimmig verabschiedet.

> Bericht folgt

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