Hat Saarforst zu viele Bäume gefällt?

Karlsbrunn. SZ-Leserin Monika Hartmann aus Karlsbrunn ist unzufrieden mit dem Saarforst-Landesbetrieb. Viel zu viele Bäume, sagt sie am Telefon, habe der im Wald rund um ihren Wohnort abgeholzt: "Schauen Sie sich nur mal an, wie es um den Wildpark herum aussieht!" Ob es denn nur noch ums Geld gehe?, fragt sie vorwurfsvoll

 Ein Biotopbaum: Pilze haben sich am halb abgestorbenen Stamm angesiedelt, Insekten Gänge ins Holz gefressen. Foto: Döpke

Ein Biotopbaum: Pilze haben sich am halb abgestorbenen Stamm angesiedelt, Insekten Gänge ins Holz gefressen. Foto: Döpke

Karlsbrunn. SZ-Leserin Monika Hartmann aus Karlsbrunn ist unzufrieden mit dem Saarforst-Landesbetrieb. Viel zu viele Bäume, sagt sie am Telefon, habe der im Wald rund um ihren Wohnort abgeholzt: "Schauen Sie sich nur mal an, wie es um den Wildpark herum aussieht!" Ob es denn nur noch ums Geld gehe?, fragt sie vorwurfsvoll. Ja, schon klar, dass Saarforst wirtschaftliche Vorgaben erfüllen müsse, die die Politik setze. Aber es könne doch nicht angehen, dass speziell Eichen und Buchen gefällt würden; "dann bleiben am Schluss nur noch Birken". Und: Gerade dicke Bäume seien gefallen - "unsere Kinder erleben ja gar keinen alten Baum mehr!""Kann ich mir nicht vorstellen", erklärt Saarforst-Sprecher Volker Wild dazu. Schon grundsätzlich nicht: Der Landesbetrieb ernte viel weniger Holz, als jährlich nachwachse. Denn er habe sich der ökologischen Waldbewirtschaftung verpflichtet. Und bei der Holzernte werde nicht "abgeholzt", man nehme vielmehr Einzelbäume aus dem Bestand heraus. Ob die Fällarbeiten vielleicht noch zu tun haben mit den jüngsten Stürmen, die gerade im Warndt großen Schaden verursachten? Möglich, sagt Wild. Und verspricht, ein hauseigener Fachmann werde sich die Sache am Montagmorgen ansehen.

Wild hält Wort, am Montagmittag kommt Nachricht: In Karlsbrunn handele es sich tatsächlich um eine Windwurf-Fläche. "Mehrere starke Bäume waren bereits umgefallen oder 'angeschoben' "; diese Bäume hätten die Forstleute "entnommen". Dazu sei Holz geerntet worden, aber eben "einzelstammweise". Außerdem seien "Biotopbäume" markiert worden, die aus ökologischen Gründen stehen bleiben sollen: Bäume mit Höhlen, Pilzbewuchs oder besonders starkem Durchmesser, die Spechten, Fledermäusen, Insekten oder anderem Waldgetier Lebensraum bieten. Alles sei also "ganz so, wie es die naturnahe Waldbewirtschaftung vorsieht", sagt Wild.

Gleich nebenan sei allerdings ein Hang freigestellt worden. Jedoch auf privatem Gelände, nicht im Saarforst. dd

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