Hat eine JFG Köllertal Zukunft?

Püttlingen. Eigentlich hatte Frank Mang, der Vorsitzende der Sportfreunde Köllerbach, vor zwei Wochen im Gespräch mit der SZ nur laut gedacht, als er von einer gemeinsamen Jugendarbeit der Köllertaler Fußballvereine sprach: "Warum kann es keine JFG Köllertal geben? Andere haben es vorgemacht. Ich könnte mir eine Zusammenarbeit vorstellen

Püttlingen. Eigentlich hatte Frank Mang, der Vorsitzende der Sportfreunde Köllerbach, vor zwei Wochen im Gespräch mit der SZ nur laut gedacht, als er von einer gemeinsamen Jugendarbeit der Köllertaler Fußballvereine sprach: "Warum kann es keine JFG Köllertal geben? Andere haben es vorgemacht. Ich könnte mir eine Zusammenarbeit vorstellen."

Diese Überlegung zur Gründung einer Juniorenfördergemeinschaft (JFG) hat Wellen geschlagen. Denn angesichts der hohen Vereinsdichte im Köllertal ist es eine berechtigte Überlegung. Und Mang ist nicht der einzige, der sich eine solche Kooperation vorstellen könnte. So gehört Bernd Hoffmann, der Geschäftsführer der DJK Püttlingen und für den Jugendbereich zuständig, zu den Befürwortern: "Ich stehe dem eindeutig positiv entgegen."

Wie für Mang ist es für Hoffmann einfach eine schiere Notwendigkeit, denn soll "das Ziel, leistungsstarke Jugendmannschaften zusammenzustellen, verfolgt werden, müssen wir zusammenarbeiten". Die Jugend der DJK, die seit längerem in einer Spielgemeinschaft mit dem SV Ritterstraße antritt, könnte also in nicht allzu ferner Zukunft nicht mehr in Konkurrenz zum Nachbarn stehen. "Die Aussage von Herrn Mang war ein erstes Signal. Ich denke, dass wir in naher Zukunft Gespräche führen werden."

Zurückhaltender reagiert hingegen der Lokalrivale FV 08 Püttlingen. Dirk Scholtes, der Jugendleiter des FV 08, der mit der D-Jugend gerade Vize-Saarlandmeister geworden ist (die SZ berichtete), lehnt eine JFG "zum jetzigen Zeitpunkt" ab. Scholtes sieht zu große strukturelle Fragezeichen hinter einer Zusammenarbeit: "Wenn diese Strukturen geschaffen sind, dann könnte man noch einmal darüber nachdenken. Aber im Moment ist das für uns absolut kein Thema. Und eigentlich besteht auch kein wirklicher Bedarf."

Doch auch im eigenen Verein, bei den SF Köllerbach, gibt es Widerstände gegen die Pläne des Vorsitzenden. Vor allem bezogen auf die Richtung, in die die Hand ausgestreckt werden soll. "Herr Mang sieht das ein wenig anders als ich. Wenn es eine Zusammenarbeit geben wird, dann sollte sie eher mit Riegelsberg und Walpershofen stattfinden", sagt Michael Müller, der Jugendleiter der Sportfreunde. Und er weist darauf hin, dass "hier noch Gesprächsbedarf zwischen mir und Herrn Mang besteht, wie wir diesen Plan verwirklichen können." Es ist spürbar, dass auf allen Seiten auch noch viele alte Befindlichkeiten im Weg stehen. "Wenn die Strukturen geschaffen sind, dann könnte man noch einmal darüber nachdenken."

Dirk Scholtes,

Jugendleiter

des FV 08 Püttlingen

Hintergrund

So funktioniert eine Juniorenfördergemeinschaft im Fußball:

Um leistungsorientierten Vereinen im Jugendfußball die Möglichkeit zu eröffnen, auch in die höheren und höchsten Jugendspielklassen aufzusteigen, gewährt der Saarländischen Fußballverband seinen Vereinen das Recht, eine Juniorenfördergemeinschaft (JFG) zu gründen. Spielgemeinschaften haben nur ein beschränktes Aufstiegsrecht; sie finden keine Zulassung zu Junioren-Regionalligen und Junioren-Bundesligen.

Eine JFG ist ein eingetragener Verein, der von Stammvereinen gegründet und getragen wird und ausschließlich leistungsstarke Jugendmannschaften der Altersklassen D bis A bilden soll. Die Spieler der JFG sind zugleich Mitglieder in einem der Stammvereine. Die Stammvereine unterhalten weiterhin eine eigene Jugendabteilung. Ein Wechsel von einem Stammverein zur JFG und umgekehrt ist einmal im Jahr unter erleichterten Bedingungen möglich. Spieler einer JFG können in ihrem Stammverein, sofern sie das vorgeschriebene Lebensalter erreicht haben, auch in aktiven Mannschaften eingesetzt werden.

Mannschaften einer JFG haben - da es sich um einen selbständigen Verein handelt - das Recht, in die Junioren-Regionalligen und auch in die Bundesligen aufzusteigen. Im Saarland gibt es zahlreiche Zusammenschlüsse - etwa die JFG Saarlouis, die JFG Saar-Halberg oder die JFG St. Ingbert. Zur neuen Saison arbeiten die Vereine Mettlach, Brotdorf, Bachem und Rimlingen in der JFG Grüner Kreis - Saarschleife zusammen. red

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