Harte Zeiten für Falschparker

Dudweiler/Saarbrücken · Das Saarbrücker Ordnungsamt schickt ab dem kommenden Jahr 20 Mitarbeiter mehr auf die Straße, um den ruhenden Verkehr zu kontrollieren. Und so stehen dann auch diejenigen Gebiete unter Beobachtung, die bisher doch eher verschont geblieben sind.

Leser-Reporter Stefan Prauss hat sich in der SZ-Redaktion gemeldet, weil er ganz aktuell eine Vermutung hat. Eine Vermutung, die ganz und gar nicht abwegig erscheint, wie sich nach einer SZ-Anfrage bei der Pressestelle der Landeshauptstadt Saarbrücken herausstellen soll. Doch nun erst einmal das, was den 47-Jährigen umtreibt.

"So wie es scheint, hat das Ordnungsamt der Stadt Saarbrücken eine neue Einnahmequelle entdeckt", schreibt er. Es würden "Knöllchen" verteilt an Leute, die ihr Auto vor der eigenen Haustür auf dem Gehsteig parken - "ohne Behinderung". Das scheint dem Dudweiler EDV-Berater, der im Neuhauser Weg wohnt, neu. Seine Beobachtung will Prauss auch deshalb in aller Öffentlichkeit loswerden, "weil schon damit diese Einnahmequelle möglichst schnell wieder versiegt".

Diese Woche fand Prauss den Hinweis aufs fällige Bußgeld an der Windschutzscheibe seines Pkw, der "gerade mal knapp mit zwei Rändern auf dem Gehweg stand". Das sei natürlich verboten. Da aber im Neuhauser Weg bekanntermaßen viel Verkehr und die Straße schmal sei, würden das viele Anwohner seit vielen Jahren so machen. Denn vorschriftsmäßiges Parken auf der Fahrbahn würde bedeuten, dass keine zwei Autos aneinander vorbeikommen und es vor allem morgens und abends Rückstaus im Berufsverkehr gäbe, weil man Slalom fahren müsste um die parkenden Autos herum.

Prauss: "Wenn's zu eng wird auf der Straße, werden auch gern mal Spiegel abgefahren, inklusive Unfallflucht. Ich musste auf diesem Wege schon zwei Mal einen neuen Außenspiegel anbringen lassen." Seit 1993 wohne er nun im Neuhauser Weg, "aber so etwas ist mir in 20 Jahren noch nie passiert. Ich verstehe ja, dass man ein Knöllchen bekommt, wenn man jemanden behindert, aber im konkreten Fall sehe ich keinerlei Behinderung für Benutzer des Gehweges."

Stadt-Pressesprecher Thomas Blug erklärt gegenüber unserer Zeitung, dass das Kontrollieren des ruhenden Verkehrs im Neuhauser Weg in verstärktem Maße ganz konkret wegen einiger Beschwerden erfolgt sei. Von diesem speziellen Fall aber mal abgesehen, würden sich derzeit 20 neue städtische Mitarbeiter für den Außendienst, also zum Zwecke der Verkehrskontrollen, in der Ausbildung befinden.

Anfang kommenden Jahres werde somit die Verkehrsüberwachung "spürbar ausgeweitet". Demzufolge sollten diejenigen Autofahrer, die aus reiner Gewohnheit falsch parken und eben nicht im Zentrum wohnen, damit rechnen, dass sie ein Bußgeld wegen einer Ordnungswidrigkeit zahlen müssen.

Den Tipp für diesen Artikel bekamen wir von SZ-Leser-Reporter Stefan Prauss aus Dudweiler. Wenn Sie auch Interessantes zu erzählen haben, hinterlassen Sie eine Sprachnachricht unter Tel. (06 81) 595 98 00 oder schicken Sie eine E-Mail an leser-reporter@sol.de oder an unser Onlineformular unter www.saarbruecker-zeitung.de/leserreporter.

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