"Hans Großwendts Bauweise ermöglicht ganz besondere Wohnqualität"

Sie haben gerade ein Buch über Großwendts Leben und Werk veröffentlicht. Wie kam es dazu?Caroline Armand: Damit das Ergebnis meiner Recherchen über Hans Großwendt Verbreitung findet, wollte ich es in Buchform veröffentlichen - zumal ich festgestellt hatte, dass es noch keine Publikation über den Architekten gab

Sie haben gerade ein Buch über Großwendts Leben und Werk veröffentlicht. Wie kam es dazu?

Caroline Armand: Damit das Ergebnis meiner Recherchen über Hans Großwendt Verbreitung findet, wollte ich es in Buchform veröffentlichen - zumal ich festgestellt hatte, dass es noch keine Publikation über den Architekten gab.

Was begeistert Sie an Großwendts Arbeit?

Armand: Großwendts Bauweise ermöglicht besondere Wohnqualität. Zum Beispiel die Häuser in der Tafelstraße haben hohe Decken und Fenster, die großzügig Licht hereinlassen. Dazu haben alle einen Garten, der Selbstversorgung ermöglicht. Auch die spielerischen Dachlandschaften der frühen Großwendt-Bauten haben mich von Anfang an angesprochen. Die Dächer sind großflächig und weisen unterschiedliche Firstwechsel auf, etwa in der Siedlung Lindenhof und Am Rotenberg.

Welche Qualität seiner Arbeit finden Sie bis heute aktuell?

Armand: Die lange Zeitspanne von 1904 bis 1938, in der die Großwendt-Bauten in Völklingen entstanden sind, ermöglicht einen guten Einblick in die Geschichte der Arbeiterhaussiedlungen. Von den Anfängen mit dem Traum der Gartenstadt bis in die 1930er Jahre, in denen die Häuser vom Geist des Bauhauses beeinflusst sind.

Sie hatten im Rahmen Ihrer Diplomarbeit in der Wehrdener Saarstraße 11, in einem der so genannten Meisterhäuser, ein Großwendt-Museum auf Zeit eingerichtet. Steckt da für Sie eine dauerhafte Einrichtung drin?

Armand: In jedem Fall! Das Meisterhaus an der Saar steht genau gegenüber dem Weltkulturerbe Völklinger Hütte und würde das, was dort an Industriegeschichte vermittelt wird, hervorragend ergänzen. Die Häuser von Hans Großwendt erzählen, wie die Menschen, die in der Hütte gearbeitet haben, lebten.

Wie sonst ließe sich an Großwendt erinnern?

Armand: Durch Spaziergänge auf Großwendts Spuren. Im Museum bekommt man einen Stadtplan, in dem der markierte Großwendt-Rundweg eingezeichnet ist. So können die Besucher auf Entdeckungstour gehen.

Caroline Armand: Auf den Spuren von Hans Großwendt. Verlag Janos Stekovics, 64 Seiten, 64 Abbildungen, 12,80 Euro. ISBN 978-3-89923-194-6

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