Haft für Vergewaltigung in der Ehe

Saarbrücken. Wegen Vergewaltigung in der Ehe haben gestern die Richter des Landgerichts einen 27-jährigen Mann für vier Jahre ins Gefängnis geschickt. Der Drogensüchtige wird zuvor zeitlich nicht befristet in einer Entzugsklinik untergebracht. Da der Angeklagte seine Taten zugegeben hatte, hatte er seiner Ehefrau (25) eine Zeugenaussage vor Gericht erspart

Saarbrücken. Wegen Vergewaltigung in der Ehe haben gestern die Richter des Landgerichts einen 27-jährigen Mann für vier Jahre ins Gefängnis geschickt. Der Drogensüchtige wird zuvor zeitlich nicht befristet in einer Entzugsklinik untergebracht. Da der Angeklagte seine Taten zugegeben hatte, hatte er seiner Ehefrau (25) eine Zeugenaussage vor Gericht erspart.Der Mann war als Kind mit seinen Eltern als Kosovoflüchtling nach Deutschland gekommen. Er besuchte im Saarland einen Kindergarten und eine Hauptschule. Bereits in der Schulzeit lernte er seine jetzige Frau kennen. Beide hatten schon damals ein intimes Verhältnis. Als er 17 Jahre alt war, wurde er mit seiner Familie in sein Heimatland ausgewiesen. Dort begann er dann, Heroin zu nehmen.

Die Schulfreundin hatte inzwischen einen anderen Mann geheiratet. Aus der Ehe ging ein Kind hervor. Aber die Frau ließ sich schnell wieder scheiden und wandte sich per Internet erneut ihrem im Kosovo lebenden Schulfreund zu. Sie besuchte ihn im Urlaub in seiner Heimat und die Beziehung lebte wieder auf.

Ende 2009 kam er nach Deutschland zurück. Ganz schnell heirateten beide. Es war eine Liebesehe und eine Zweckehe wegen der Aufenthaltserlaubnis. Doch mit der Eheschließung fingen die Probleme an. Während die Frau arbeitete, nahm er Drogen. Er verlangte sexuelle Praktiken von ihr, die sie nicht wünschte und prügelte seine Frau, teilweise im Beisein des eineinhalbjährigen Kindes.

Die gerichtspsychiatrische Gutachterin attestierte, dass der Mann drogenkrank und daher vermindert schuldfähig sei. Die Staatsanwältin bezweifelte das stark und beantragte fünf Jahre und acht Monate für zwei nachgewiesene Vergewaltigungen und einen Fall der Körperverletzung. Die Verteidigung plädierte auf eine milde Strafe und Gelegenheit zur Drogenentwöhnung. jht

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