Gute und schlechte Erinnerungen an die Schulzeit vor 70 Jahren

Saarbrücken. Ostern 1939. Ein aufregender Tag für die zehnjährigen Saarbrücker Buben, die von damaligen Volksschulen in die Malstatter Knaben-Mittelschule wechselten. An den bevorstehenden Krieg dachte niemand, obgleich Soldaten der Wehrmacht das Straßenbild prägten

Saarbrücken. Ostern 1939. Ein aufregender Tag für die zehnjährigen Saarbrücker Buben, die von damaligen Volksschulen in die Malstatter Knaben-Mittelschule wechselten. An den bevorstehenden Krieg dachte niemand, obgleich Soldaten der Wehrmacht das Straßenbild prägten. Daran und an die später einsetzende Flucht aus der Heimat durch eine Zwangsevakuierung erinnerten sich noch ein knappes Dutzend dieser Mittelschüler, die sich zum Klassentreffen im Restaurant "Zur Saarschleuse" in Güdingen trafen. Immer am letzten Freitag des Monats April findet es statt. "Wääschde noch?" In diesem Jahr erinnerten sich die älteren Herren besonders gerne zurück. Genau vor 70 Jahren begannen sie ihre Ausbildung zum so genannten Einjährigen. Karl Heinz Beckhoff vom Saarbrücker Eschberg machte auf das Jubiläum aufmerksam. Auch darauf, dass die Klassenkameraden entweder gerade ihren 80. Geburtstag gefeiert hatten oder noch 80 werden, wies er hin. Mit "wääschde noch?" begann die Mehrzahl der Sätze. Der Güdinger Heinz Conen lenkte das Thema auf die Kinderlandverschickung, die ihn und seine Kameraden 1942 für ein halbes Jahr nach Plauen im Vogtland transportierte. Dort in der Kemmlerschule sollten die Saarbrücker Buben vor den Fliegerangriffen und ihrer zerstörerischen Bombenlast Schutz finden. Aber auch ins Vogtland kam noch der Krieg hin. Otto Gräning weiß sich noch zu erinnern, als Alt-Saarbrücken und das eigene Haus lichterloh brannten. Dass ihren Kindern und Enkelkindern dieses schlimme Erleben erspart wurde, machten sie sich zur Aufgabe. Dass sie das erreicht haben, erfüllt die damaligen Schüler mit großer Zufriedenheit. ob

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