"Gut zu sehen, wir sind nicht isoliert"

Saarlouis. Was für ein Bild: Vor den strengen Mienen preußischer Militärs in Öl im Offizierskasino tanzen vier Frauen und drei Männer aus dem Kongo und singen. Deutsch, "Danke für diesen schönen Tag". Weil sie "danke sagen wollen allen Soldaten, die bei Eufor waren". Eufor war die europäische Truppe, die 2006 die Wahlen im Kongo sicherten

Saarlouis. Was für ein Bild: Vor den strengen Mienen preußischer Militärs in Öl im Offizierskasino tanzen vier Frauen und drei Männer aus dem Kongo und singen. Deutsch, "Danke für diesen schönen Tag". Weil sie "danke sagen wollen allen Soldaten, die bei Eufor waren". Eufor war die europäische Truppe, die 2006 die Wahlen im Kongo sicherten. Eine Frau Feldwebel und einen Hauptfeldwebel, die in Kinshasa dabei waren, haben sie eingereiht. 15 Schülerinnen und Schüler eines Saarlouiser Gymnasiums schauen zu. Ein Augenblick ist auch Rührung. "Da sind schon die Bilder an mir vorbei gezogen", sagt der Hauptfeldwebel, Frank Schmitt. Bana Ngayime heißt der Chor, der eigentlich auf dem Weg zum evangelischen Kirchentag ist. Übersetzt bedeutet der Name: "Kinder dessen, der die Lieder hat". Die Lieder hat, er ist gemeint, Pater Alfons Müller. Der Steyler Missionar stammt aus Großrosseln. Er lebt seit 40 Jahren im Kongo. In Kinshasa betreibt er ein Studio, das Fernsehsendungen und Radiobeiträge herstellt. Christliche Lieder, von Kongolesen komponiert. "Singen ist für uns eine Leidenschaft, Kommunikation, eine Art, Christ zu sein", erklärt Bob N'Landu von "Bana Ngayime". Sie wollten die Soldaten besuchen, deren Kameraden sie während Eufor kennen gelernt haben. Eufor, sagt Denis Shobari, "war ein kleiner Anfang. Es war gut für uns zu sehen, dass wir unsere Probleme nicht allein wahrnehmen, dass wir nicht isoliert sind." Das Eis hier haben die Afrikaner gebrochen, erzählen Victoria Göpfert und Felix Blatt, beide 16 und im Leistungskurs Französisch am Stadtgarten-Gymnasium Saarlouis. Victoria: "Sie haben mich einfach gefragt, welche Musik ich mag und von sich erzählt." Warum sie sich zu dem Treffen gemeldet hat? "Einen Tag Französisch reden." Felix: "Mal Menschen aus einem anderen Kulturkreis kennen lernen." we

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