Grünschnitt entsorgen kostet jetzt

Riegelsberg. Bisher war die Gemeinde Riegelsberg die einzige Kommune im Köllertal, die noch kostenlos Grünschnitt und Weihnachtsbäume eingesammelt hat. Damit ist es jetzt beim Grünschnitt vorbei. Nur Weihnachtsbäume werden weiterhin kostenlos abgeholt, doch wer Gartenabfälle hat, muss sie ab dem neuen Jahr selbst zur Kompostieranlage bringen

 Auch eine Möglichkeit des Weihnachtsbaum-Abtransportes. In Riegelsberg steht aber weiterhin der Steuerzahler auf dem Umweg über die Gemeindekasse dafür gerade. Foto: Wulf Pfeiffer/dpa

Auch eine Möglichkeit des Weihnachtsbaum-Abtransportes. In Riegelsberg steht aber weiterhin der Steuerzahler auf dem Umweg über die Gemeindekasse dafür gerade. Foto: Wulf Pfeiffer/dpa

Riegelsberg. Bisher war die Gemeinde Riegelsberg die einzige Kommune im Köllertal, die noch kostenlos Grünschnitt und Weihnachtsbäume eingesammelt hat. Damit ist es jetzt beim Grünschnitt vorbei. Nur Weihnachtsbäume werden weiterhin kostenlos abgeholt, doch wer Gartenabfälle hat, muss sie ab dem neuen Jahr selbst zur Kompostieranlage bringen. Dort kann der Grünschnitt an drei bestimmten Tagen im April sowie im Oktober kostenlos abgegeben werden. Zu allen anderen Zeitpunkten kostet die Anlieferung etwas, beschloss der Riegelsberger Gemeinderat einstimmig.Eigentlich wollte die Verwaltung auch das kostenlose Abholen der Weihnachtsbäume einstellen. Der Hintergrund ist: Die Grünschnittabfuhr belastet den Riegelsberger Haushalt mit 7400 Euro jährlich. "Doch es kommt immer wieder zu Beschwerden aus der Bevölkerung im Zusammenhang mit der Weihnachtsbaum- und Grünschnittabfuhr", sagte Bürgermeister Klaus Häusle (SPD). Beschwerden, die oft mit Beschimpfungen endeten, weil der Grünschnitt im letzten Jahr bei insgesamt 120 Haushalten nicht abgefahren worden war. Rund 500 Anrufer beschwerten sich darüber im Rathaus. Doch in den Gemeindesatzungen steht klipp und klar: Wenn der Grünschnitt nicht mit einem kunststofffreien Seil gebündelt ist oder wenn an den Weihnachtsbäumen Lametta, Kugeln oder ähnliches nicht verrottbares Material hängt, dann bleibt alles vor der Haustür liegen.

Um die Nerven der Rathausbediensteten, aber auch die Gemeindekasse zu schonen, wollte die Verwaltung deshalb das kostenlose Einsammeln einstellen. Im Rat hatte man andere Vorstellungen. Dazu Volker Christmann (CDU): "Es ist ärgerlich, wenn Kugeln und Lametta an den Bäumen hängen. Deshalb sollten wir eine Information an die Bürger geben, damit sie wissen, wenn sie das nicht abmachen, bleiben die Bäume liegen. Aber wir denken auch an die älteren Menschen, denen eine Anlieferung auf der Kompostieranlage nicht möglich ist", deshalb sollten die Weihnachtsbäume weiterhin kostenlos eingesammelt werde.

Den Grundstücksbesitzern hingegen sei es zuzumuten, dass sie ihren Grünschnitt zur Kompostieranlage bringen. "Oder ihn auf dem eigenen Grundstück häckseln und kompostieren", so Christmann. SPD-Sprecher Ingbert Horn meinte: "Bei Weihnachtsbäumen entstehen vermutlich nicht die Probleme wie bei gebündeltem Grünschnitt. Ich teile die Argumente der CDU." Ähnlich Patricia Dillinger (Linke): "Die von der Verwaltung vorgeschlagene Änderung würde hauptsächlich die Leute belasten, die kein Auto haben." Auch Jürgen Klein (FDP) fand den CDU-Vorschlag sinnvoll und die Grünen stimmten ebenfalls zu. dg

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