Grünkohl von Lisdorfer BauernLieblingsrezept von Erwin Faust: Grünkohl nach Lisdorfer Art

Lisdorf. Der Grünkohl mag es weder ganz heiß noch ganz kalt. Aber so ein bisschen Frost schadet nicht. Im Gegenteil. "Die Stärke wird dann in Zucker umgewandelt und der Kohl schmeckt später nicht so bitter", sagt Landwirt Erwin Faust aus Lisdorf. Nur ab minus 15 Grad Celsius wird's kritisch. "Dann bekommt er Schäden und wird braun

 Petra Lonsdorfer bringt die Pflanzensamen zunächst in die Töpfe. Dabei hilft ihr eine so genannte Topfmaschine.

Petra Lonsdorfer bringt die Pflanzensamen zunächst in die Töpfe. Dabei hilft ihr eine so genannte Topfmaschine.

Lisdorf. Der Grünkohl mag es weder ganz heiß noch ganz kalt. Aber so ein bisschen Frost schadet nicht. Im Gegenteil. "Die Stärke wird dann in Zucker umgewandelt und der Kohl schmeckt später nicht so bitter", sagt Landwirt Erwin Faust aus Lisdorf. Nur ab minus 15 Grad Celsius wird's kritisch. "Dann bekommt er Schäden und wird braun. Die Herzen sind aber immer noch brauchbar", weiß der Lisdorfer.

Erwin Faust gehört der Lisdorfer Frischgemüse GmbH an und baut seit vielen Jahren Mous an, wie der Grünkohl auch genannt wird. Jetzt ist Haupterntezeit des Mous. Bis in den Februar hinein gibt es den leckeren Kohl, den nicht nur die Lisdorfer so lieben.

Überhaupt ist der Kohl etwas später dran als andere Sorten. Faust: "Das ist der letzte Kohl, der im Kalenderjahr gepflanzt wird." Ab Mitte Juli kommen die Jungpflanzen auf die Felder. Danach werden sie regelmäßig mit der Hackmaschine gehackt, damit der Boden locker und krümelig bleibt und das Unkraut schlechter wächst. Bei Bedarf muss gewässert werden. Ein Schädling macht den Grünkohlbauern mitunter zu schaffen: die weiße Fliege. "Die lässt sich schwer bekämpfen, da sie unter den Blättern sitzt", erklärt Faust. Doch 2010 war ein gutes Jahr. "Wir haben nur einen Bruchteil von dem, was wir in einem normalen Jahr brauchen, an Pflanzenschutz verwendet." Deshalb hat sein Grünkohl vor kurzem bei einem Test der Edeka-Warenkette sehr gut abgeschnitten. "Das Labor Bolap hat bei unserem Mous keine Rückstände von Pflanzenschutz gefunden", berichtet Faust stolz.

Verkauft wird sein Grünkohl über die Lisdorfer Frischgemüse GmbH unter anderem an Globus, an Edeka-Geschäfte, bei Pieper in Saarlouis auf Wochenmärkten und an den Großhandel. Eine Kostprobe gibt es am 29. November beim traditionellen Grünkohl-Essen in der Betriebshalle der Lisdorfer Frischgemüse in Lisdorf. Faust: "Das ist unser offizieller Saisonbeginn."Lisdorf. Das Lieblingsrezept von Erwin Faust ist der Grünkohl nach Lisdorfer Art, den seine Frau zubereitet. Das Rezept ist auch auf der Internetseite der Lisdorfer Frischgemüse zu finden.

Zunächst wird aus 1,5 Litern Wasser mit Salz, Knoblauchzehen, Pfefferkörnern und Wacholderbeeren eine Brühe bereitet. Knapp ein Kilogramm Fleisch (Schweinebauch, Eisbein, Dörrfleisch, Koch- oder Mettwürste) wird in der Brühe gekocht, bis die Schwarte gar ist. Währenddessen wird 1,5 Kilo Grünkohl von den Strünken befreit, geputzt und gewaschen. Danach den Kohl in der Brühe circa zehn Minuten blanchieren, anschließend grob hacken. Dann die Kartoffeln schälen, in Stifte schneiden und ebenfalls in der Fleischbrühe kochen. Den klein geschnittenen Grünkohl dazugeben und weitere fünf Minuten kochen. Das gekochte Fleisch in Scheiben schneiden und dazureichen. Fertig ist der Grünkohl nach Lisdorfer Art. dög

Auf einen Blick

 Die zarten Basilikum-Pflänzchen brauchen viel Wärme.

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 Lucia Neu, Petra und Eric Lonsdorfer begutachten das frische Basilikum - beliebtestes Kraut in der Region. Fotos: Thomas Seeber

Lucia Neu, Petra und Eric Lonsdorfer begutachten das frische Basilikum - beliebtestes Kraut in der Region. Fotos: Thomas Seeber

 Der erste Frost macht den Grünkohl-Pflanzen nichts aus.

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 Da Grünkohl schlecht gelagert werden kann, wird er je nach Bedarf geerntet - bis in den Februar hinein.

Da Grünkohl schlecht gelagert werden kann, wird er je nach Bedarf geerntet - bis in den Februar hinein.

 Erwin Faust präsentiert zwei Grünkohl-Pflanzen. Da sie in die Breite wachsen, können sie ganz schön riesig werden. Fotos: Seeber

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In unserer Serie "Produkte unserer Bauer" stellen wir in loser Folge die Landwirte im Kreis, die direkt vermarkten, oder deren Produkte Kunden im Landkreis Saarlouis kaufen können, mit je einem Produkt vor. Das bedeutet nicht, dass das jeweilige Produkt nur von einem Bauern hergestellt wird. Einen Überblick über Bauern mit Direktverkauf gibt's im Internet. dög

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