Grüne mischen bei OB-Wahl mit

Neunkirchen. So realistisch sind die Neunkircher Grünen: "Neunkirchen ist nicht Freiburg", stellt der Ortverbandsvorsitzende Dirk Riefer fest. In der Studentenstadt Freiburg nämlich ist ein grüner Oberbürgermeister am Ruder. Wenn dies nach der OB-Wahl am 7.Juni 2009 auch in der Bliesstadt Neunkirchen der Fall wäre, wäre dies eine politische Sensation

 Kandidat mit Team: Bernd Thul (rechts) kämpft mit Unterstützung von Dirk Riefer, Gabi Jung und Paul Georg (von links) um den Oberbürgermeister-Sessel. Foto: Willi Hiegel

Kandidat mit Team: Bernd Thul (rechts) kämpft mit Unterstützung von Dirk Riefer, Gabi Jung und Paul Georg (von links) um den Oberbürgermeister-Sessel. Foto: Willi Hiegel

Neunkirchen. So realistisch sind die Neunkircher Grünen: "Neunkirchen ist nicht Freiburg", stellt der Ortverbandsvorsitzende Dirk Riefer fest. In der Studentenstadt Freiburg nämlich ist ein grüner Oberbürgermeister am Ruder. Wenn dies nach der OB-Wahl am 7.Juni 2009 auch in der Bliesstadt Neunkirchen der Fall wäre, wäre dies eine politische Sensation.Nichtsdestotrotz zeigt die Öko-Partei Flagge und schickt - wie in der SZ bereits kurz berichtet - bei der Wahl des Stadtoberhauptes eine grüne Alternative ins Rennen: Bernd Thul heißt der Kandidat, der gegen die bisher bekannten Konkurrenten Jürgen Fried (SPD) und Michael Schley (CDU) antreten soll. "Es ist nicht meine, es ist unsere Kandidatur", merkte Bernd Thul an, als er jetzt bei einer Pressekonferenz im Hotel am Zoo seine Ambitionen darstellte. Der 49-Jährige versteht sich als Sprachrohr der Grünen (in Neunkirchen hat die Partei derzeit 27 Mitglieder) und zugleich als Neunkircher, der sich seiner Heimatstadt eng verbunden fühlt. Als solcher möchte er die Stadt so umformen, dass sie "eine Zukunft für unsere Kinder beinhaltet".Im Vordergrund steht für ihn in grüner Tradition eine umweltschonende Klimaschutz- und Energiepolitik, an der sich städtisches Handeln strikt orientieren soll. Ganz groß schreibt Bernd Thul auch die Bürgerbeteiligung. Nicht zuletzt ist er selbst Vorreiter auf dem Feld der Zivilcourage. So gehört er unter anderem einer Initiative an, die sich für eine Ganztagsklasse an der Grundschule Wiebelskirchen einsetzt und ist dort nach Jürgen Fried bereits der zweite OB-Kandidat. Mit ins Leben rief er eine Bürgerinitiative "Kein Strom aus Palmöl", im Oktober organisierte er einen "Aktionstag gegen Atomstrom". Und als Anwohner der Kuchenbergstraße machte er gegen die "unmögliche Verkehrsituation" an der stark befahrenen Wiebelskircher Verkehrsader mobil. Das war dann auch der Auslöser, warum der nach eigenem Bekunden gute Katholik ("ich bin von Kindesbeinen an in der kirchlichen Jugendarbeit tätig") vor gut fünf Jahren bei den Grünen anheuerte. "Das war die einzige Partei, die uns unterstützte." Da sei ihm bewusst geworden, dass Bürgernähe bei den Grünen eher vorhanden sei, als bei "alten unbewglichen Apparaten".Dass der ausgebildete Wirtschaftsinformatiker, der mittlerweile für das Berufsfortbildungswerk des DGB ein Vermittlungszentrum für ältere Arbeitslose in Zweibrücken leitet, eine ausgeprägte soziale Ader hat, hängt er nicht an die große Glocke. Da muss schon Parteikollegin Gabi Jung erwähnen, dass Bernd Thul beispielsweise innerhalb kurzer Zeit eine Benefizkonzert organisierte, dass 2500 Euro für die Opfer eines Brandes in der Wellesweilerstraße einbrachte. Der Kandidat seinerseits kann sich der Solidarität seiner Partei sicher sein: "Er wird bestehen können", ist sich Stadtratsfraktionschef Paul Georg sicher.

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