Grubenlampe hält Tradition lebendig

Reisbach. Der Steinkohleabbau hat in Reisbach eine über 300 Jahre alte Tradition. Urkundlich erwähnt sei er erstmals 1773, als bei Reisweiler Kohle gefördert worden sei, berichtet Ortsvorsteher Heinrich Bauer. Und diese Tradition soll seiner Meinung nach gepflegt werden. Eine Abordnung des Bergmannsvereins aus Reisbach überreichte dem Ortsvorsteher am Mittwochabend eine Grubenlampe

 Volker Löw, Philipp Becker und Manfred Saar (von links) überreichen Ortsvorsteher Heinrich Bauer eine Grubenlampe. Foto: Heike Theobald

Volker Löw, Philipp Becker und Manfred Saar (von links) überreichen Ortsvorsteher Heinrich Bauer eine Grubenlampe. Foto: Heike Theobald

Reisbach. Der Steinkohleabbau hat in Reisbach eine über 300 Jahre alte Tradition. Urkundlich erwähnt sei er erstmals 1773, als bei Reisweiler Kohle gefördert worden sei, berichtet Ortsvorsteher Heinrich Bauer. Und diese Tradition soll seiner Meinung nach gepflegt werden. Eine Abordnung des Bergmannsvereins aus Reisbach überreichte dem Ortsvorsteher am Mittwochabend eine Grubenlampe. Sie ziert nun einen versteinerten Baumstamm im Dorfhaus, ein Relikt, das aus dem Abbau der privaten Grube von Arnold Schäfer stammt.Den Zeitpunkt der Übergabe hatten der Bergmannsverein und der Ortsvorsteher bewusst gewählt. Mit dem Ende des Steinkohleabbaus an der Saar soll die Tradition nicht enden, auch wenn der Bergbau in Reisbach tiefe Spuren hinterlassen hat. "Aber erst, als unter bewohntem Gebiet abgebaut wurde", erklärte Bauer.

1778 besaßen vier Bergleute in Reisweiler Schürfrechte zur Gewinnung von Steinkohle, von 1781 an förderten die Unternehmer Dominik Kessler und Johannes Hoffmann in Reisweiler das schwarze Gold zu Tage. 1850 gab es zwei Gruben. Von 1945 bis 1991 betrieb Arnold Schäfer in Reisbach eine private Grube. Abgebaut wurde damals allerdings nicht unter bewohntem Gebiet. Erst Anfang der 90er Jahre begann die heutige RAG Deutsche Steinkohle mit dem Abbau unter Reisbach.

Auch wenn der Bergbau in den letzten Jahrzehnten seine Spuren hinterlassen hat, Heinrich Bauer möchte die Tradition pflegen. Reisweiler und Labach waren typische Bergmanns-Dörfer.

1937 entstand aus den beiden Dörfern der Ort Reisbach. 1891 verdienten 179 Reisbacher durch den Bergbau ihr Geld, 1925 waren es 350 Bürger. Zum Ende des saarländischen Bergbaus arbeiteten noch etwa 30 Reisbacher auf der Grube. Nicht zuletzt waren es 16 Bergleute aus Reisbach, die 1962 beim großen Grubenunglück in Luisenthal ums Leben kamen.

Eine beeindruckende Zahl ist auch der Mitgliedernachweis des Bergmannsvereins der Pfarrei Reisweiler, heute der Bergmannsverein Reisbach. Der Verein wurde bereits 1858 gegründet und zählt aktuell rund 300 Mitglieder. Dem Traditionsverein ist es daher wichtig, den Bergbau und die Menschen, die dort arbeiteten, nicht vergessen zu lassen. Die Grubenlampe für den versteinerten Baumstamm ist nur ein weiteres Relikt aus dem Bergbau, das jetzt im Reisbacher Dorfhaus zu finden ist.

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