Großer Chor meistert große Messe

St. Ingbert. Sie ist keine "kleine" Messe, die "Petite Messe solonnelle" von Gioacchomo Rossini, die am Samstagabend in der vollbesetzten Hildegardkirche erklang. Es ist keine Messe, die für einen normalen Kirchenchor komponiert und konzipiert wurde, ja, die den liturgischen Rahmen eines Gottessdienstes sprengt

St. Ingbert. Sie ist keine "kleine" Messe, die "Petite Messe solonnelle" von Gioacchomo Rossini, die am Samstagabend in der vollbesetzten Hildegardkirche erklang. Es ist keine Messe, die für einen normalen Kirchenchor komponiert und konzipiert wurde, ja, die den liturgischen Rahmen eines Gottessdienstes sprengt. Sie wurde vom Opernkomponist Rossini für die konzertante Aufführung mit einem großen Chor und Solisten mit Bühnenerfahrung geschrieben. Und so war der Kirchenchor von St. Hildegard verstärkt worden mit dem Collegium Vocale Blieskastel und einigen Gast-Sängerinnen und Sängern. Mit den Solisten hatte Christian von Blohn ein Staraufgebot zu bieten: Sabine von Blohn, Sopran, Angela Lösch, Alt, Algirdas Devinskas, Tenor, und Siegmund Nimsgern, Bass.

An den Instrumenten spielten keine Geringeren als Professor Robert Leonardy, Klavier und Bernhard Leonardy, Harmonium. In herrlichen Solis, Duetten, Terzetten und Quartetten leuchteten die stimmgewaltigen Solisten mit cantilenenhaften Parts auf. Vor allem Sabine von Blohn und Siegmund Nimsgern mit seiner kraftvollen Arie im Gloria "Quoniam, tu solus sanctus". Sehr schön gestaltet von der Sopranistin war auch das "O salutaris hostia", das wie eine Opernarie erklang.

Herausragende Solisten

Da der Chor während der ganzen Messe kraftvoll bewegt und stets nach vorne strebend mit machtvoll opernhafter Fülle erklang, war das "Agnus Dei" mit seinen Chorstellen und dem Altsolo der einzige "Ruhepunkt" der großen Messe und dementsprechend auch ruhig das Altsolo. Der Chor und die Solisten meisterten mühelos und makellos mit sauberster Intonation ihre Parts, wobei Christian von Blohn seinem Chor viel an Kraft, Intensität und Durchhaltevermögen abverlangte. Die Messe hat keine Orchesterbegleitung, ist aber ein richtiges "Klavierkonzert".

Daher war die Besetzung mit Robert Leonardy besonders wertvoll. Er gab mit seinen Solis und seiner Begleitung des Chores und der Gesangssolisten dem Werk mit seinem ausdrucksstarkem Spiel zusammen mit dem Harmonium das notwendige instrumentale Gepräge und das Gerüst und formte das eindrucksvolle Werk mit. Durch diese Aufführung erstrahlte in St. Ingbert ein großes Werk der Musikliteratur mustergültig auf, begeistert gefeiert mit einem heftigen und langen Applaus.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort