"Let me entertain you" schallt es aus den Lautsprecherboxen. Auf der Bühne wirbeln ein paar Tänzer. Plötzlich schwebt eine Sängerin an Luftballons langsam von der Bühnendecke dem Boden entgegen und schmettert ihr erstes Stück. Das Konzert der Schlagersängerin Helene Fischer am vergangenen Montag war ein voller Erfolg. Mit einer enormen Bühnenpräsenz und einer tollen Show verzauberte sie die Saarlandhalle in eine kleinere Ausgabe des Broadways.

Fischer, die ursprünglich aus der Musical-Sparte kommt, weiß genau, wie sie eine Bühne effektiv nutzen kann. Neben ihren Hits wie "Hundert Prozent", "Du lässt mich sein wie ich bin" oder "Fieber" gaben die Sängerin und ihre Crew immer wieder eigene Versionen von (Musical-)Hits wie "Somewhere" oder "America" oder auch die allseits bekannte "Biene Maja" zum Besten.

Ein musikalischer Abstecher in den Film "City of Angels" durfte ebenfalls nicht fehlen. Bei "Griechischer Wein" legten Fischer und Co. einen passenden Sirtaki aufs Parkett. "Das ist heute für uns ein schnuckeliges, süßes Konzert", erklärte die Künstlerin mit einem Lachen und fügte entschuldigend hinzu: "Ihr habt so lange gewartet. Aber jetzt sind wir ja da und bleiben hier." Doch die Fans nahmen ihr es ohnehin nicht krumm, dass ihr Konzert im vergangenen Jahr wegen Krankheit ausfallen musste. "Wir machen 'ne richtig große Sause", versprach Fischer und hielt Wort: Das Publikum klatschte und sang begeistert mit. Spätestens bei ihrer Version von "An Tagen wie diesen" der Toten Hosen waren die Zuhörer nicht mehr zu halten: Fast alle im Saal standen auf.

Als Vorgruppe war die Gruppe Santiano dabei, die Seemannslieder mit einer Prise Rock präsentierte. Immer wieder philosophierten sie über das Meer und die Freiheit. Und der Front-Sänger verbreitete mit seiner rauhen Seebären-Stimme eine leichte Meeresbrise in der Saarlandhalle. Später rief Helene Fischer Santiano während ihres eigenen Auftritts zu sich auf die Bühne, um mit ihnen gemeinsam "Weit übers Meer", eine deutsche Version von "Who'll come with me" (David's Song)", im Original von der Kelly Family, zu singen.

Helene Fischer bemühte sich während des gesamten Konzerts um Publikumsnähe. Fans brachten ihr Geschenke, zwei Geburtstagskindern wurde ein Ständchen gebracht - und gegen Ende lief die Sängerin durch den Saal und schüttelte Hände. Den Zuhörern gefiel das so gut, dass sie Fischer erst nach mehreren Zugaben von der Bühne ließen.