Große Pläne für Göttelborn

Göttelborn · Die Bürgerinnen und Bürger sollen mitreden können bei den Plänen rund um eine noch zu gestaltende Ortsmitte in Göttelborn. Im Konzertwald soll eine Fläche mit Aufenthaltscharakter entstehen.

 Dieses brachliegende Gelände im Konzertwald in Göttelborn soll eine Aufwertung erfahren. Foto: Iris Maurer

Dieses brachliegende Gelände im Konzertwald in Göttelborn soll eine Aufwertung erfahren. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

"Hier hat schon früher die Musik gespielt, hier soll sie auch in Zukunft spielen." Mit diesen durchaus mehrdeutigen Worten präsentierte Quierschieds Bürgermeisterin Karin Lawall die Pläne für die Neugestaltung der Ortsmitte in Göttelborn.

Das Herzstück des neu erstellten sogenannten "teilräumlichen Entwicklungskonzeptes" bildet der Konzertwald mit der darauf befindlichen Festhalle. Sie wurde den Göttelbornern vom damaligen Reichskanzler Bismarck geschenkt, diente in der Vergangenheit auch schon mal als Diskothek und steht in den letzten Jahren ungenutzt leer.

"Hier stehen wir sogar schon in Gesprächen mit Interessenten aus dem Gesundheitsbereich", erklärt Karin Lawall. Mit einem noch zu erstellenden Neubau soll die alte - dann restaurierte und für Gewerbe und Wohnen ertüchtigte - Festhalle den neuen "Dorfplatz in Göttelborn einfassen", so Lawall weiter, "mit dem historischen Bierkeller und der direkten Anbindung an den Campus auf dem IKS-Gelände soll ein Bereich mit Aufenthaltsqualität geschaffen werden."

Das Gelände gehört der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) und in Teilen auch der IKS. Den LEG-Anteil hat die Gemeinde mittlerweile in einem Erbbaurecht-Vertrag gepachtet - 10 000 Euro kostet das jährlich. Die bisherigen Planungskosten - das teilräumliche Konzept wurde in Zusammenarbeit mit der Firma Kernplan aus Illingen erstellt - beziffert die Gemeinde auf etwa 16 000 Euro, wovon allerdings zwei Drittel durch Fördermittel abgedeckt sind. Diese Förderung ist auch für die 400 000 Euro eingeplant, die Quierschied in den kommenden Jahren für das Projekt im Haushalt einstellen wird. Somit kommt auf die Gemeinde ein Kostenanteil von etwa 130 000 Euro zu. "Natürlich brauchen wir zur Umsetzung weitere Investoren", bekennt Verwaltungschefin Lawall, "darum finden sich in der Planung auch Möglichkeiten, zusätzlich barrierefreie Wohnbebauung in unmittelbarer Nähe zu errichten."

Das ausgearbeitete Konzept für die neue Göttelborner Ortsmitte erstreckt sich vom Kreisel an der Zufahrt zum Sportplatz entlang der Hauptstraße über den Konzertwald bis zur evangelischen Kirche und über die katholische Kirche bis zur Josefstraße. Wichtig ist es, schon in dieser frühen Planungsphase sich möglichst viele Umsetzungsoptionen offen zu halten, damit es im weiteren Verlauf keine Probleme mit der Förderung gibt. "Wichtig ist es für uns, auch die Bürgerinnen und Bürger in diesen Prozess einzubeziehen", betont Lawall, "keiner kennt die Ortsmitte so gut wie die Göttelbornerinnen und Göttelborner selbst. Sie wissen, welche Nutzungen und Angebote gebraucht werden." Aus diesem Grund findet am Dienstag, 1. Oktober, ab 19 Uhr in der Cafécantine Flöz eine Bürgerversammlung statt.

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HintergrundLokale Expertinnen und Experten sind gefragt bei der Versammlung am Montag, 30. September, in der Gemeindebücherei in Quierschied. Ab 19 Uhr geht es dort um das neue teilräumliche Entwicklungskonzept der Quierschieder Ortsmitte. Basierend auf dem Gemeindeentwicklungskonzept (Geko) will die Verwaltung insgesamt 33 Punkte zur Diskussion stellen. Angefangen vom neuen Kultursaal und der Umgestaltung des Marktplatzes über die mögliche Änderung der Einbahnstraßenregelung im Knotenpunkt Holzerstraße/An der Hirtenwies bis hin zum Leerstandsmanagement und der gestalterischen Aufwertung der Bereiche Marienstraße und Alter Markt. cor

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