Großbaustelle auf der Halde

Göttelborn · Auf der Halde Göttelborn wird eifrig geschafft. Die RAG Montan Immobilien GmbH ist dabei, sie umzugestalten. Damit sie ein Blickfang wird und die Bevölkerung sie in absehbarer Zeit erobern kann.

 Die Bergehalde in Göttelborn wird mit schwerem Gerät bearbeitet. Planierraupen und geländegängige Lastwagen sind dort pausenlos im Einsatz, um den Koloss zu formen. Fotos: Becker & Bredel

Die Bergehalde in Göttelborn wird mit schwerem Gerät bearbeitet. Planierraupen und geländegängige Lastwagen sind dort pausenlos im Einsatz, um den Koloss zu formen. Fotos: Becker & Bredel

 Das industrielle Wahrzeichen von Göttelborn: der „Weißer Riese“ genannte Förderturm.

Das industrielle Wahrzeichen von Göttelborn: der „Weißer Riese“ genannte Förderturm.

"Diese Halde wird für die Menschen ein Anziehungspunkt werden", da ist sich Peter Steinmetz sicher. Steinmetz, Ingenieur bei der RAG Montan Immobilien GmbH in Sulzbach, zeigt auf dem Haldenplateau in die Ferne. Das Panorama hier oben ist wirklich beeindruckend. Quierschied liegt einem quasi zu Füßen. Doch bis Spaziergänger hier oben rasten und die Aussicht genießen können, wird es noch etwas dauern.

Derzeit fahren geländegängige Lkw pausenlos auf den Baustraßen herum, Planierraupen befahren die steilen Hänge, und über all dem liegt Staub. Abgesehen davon, dass die Baustelle gesperrt ist, ist dies wenig einladend für die Naherholung. Ende 2014 wird sich das ändern. Dann kann die Halde aus der Bergaufsicht entlassen werden, und die Bevölkerung darf Besitz nehmen von einem zweiten künstlich geschaffenen Berg neben der Bergehalde in Reden.

4,5 Millionen Euro investiert die RAG, um bis dahin zwei Ziele zu erreichen: Alle Gefahrenstellen, das sind überwiegend steile Abschnitte, müssen beseitigt sein, und der künftige Eigentümer muss die Haldenfläche nutzen können.

Die Industriekultur Saar wird den Hügel übernehmen, von weitergehenden Planungen ist Steinmetz aber noch nichts zu Ohren gekommen: "Es gibt noch keine Pläne, wie in Reden eine Gastronomie zu etablieren, aber ausgeschlossen ist das nicht", sagt er. Bis dahin sei es außerdem noch ein langer Weg. Erst 2015 könnte ein solches Projekt starten. Bis dahin ist die Halde eine Großbaustelle, wo schwerstes Gerät eingesetzt wird, um die Halde umzuformen. Begrünt wird sie übrigens nicht. Sie wird ihren grauen Haldencharakter so lange bewahren, bis sich eventuell von selbst Pflanzen ansiedeln. Geplant, sagt Peter Steinmetz, war eine begrünte Halde.

Diese Pläne habe man aber aufgegeben und als Ausgleich die Renaturierung des Fischbachs vorangetrieben. Der Kohlbachweiher liegt der Halde zu Füßen. Man blickt vom Plateau direkt in den kleinen See, der durch einen Damm gesichert ist. Die RAG wird diesen Damm aufschütten und dafür sorgen, dass er als solcher im Gelände nicht mehr zu sehen sein wird. "Es entsteht dann ein so breites Ufer, dass der Weiher wie ein natürlicher Weiher aussieht und der Damm als solcher nicht mehr unterhalten werden muss", erklärt Steinmetz.

Das Wasser bekomme einen natürlichen Überlauf, auch der Mönch, der sich derzeit noch als kleines Betonbauwerk aus dem Wasser erhebt, wird dann nicht mehr gebraucht.

Landschaftlich wird die Halde ein Blickfang, das lässt sich bereits erahnen. Die heutigen Baustraßen bleiben erhalten, werden eventuell später asphaltiert wie in Reden. Und die 80 Meter hohe Bergehalde wird dann ein weiterer Aussichtsgipfel im ehemaligen Saarrevier.

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