Grenzlose Weinkunde

Wolfersheim. "Natürlich war und ist es ein Risiko", machte sich Wolfersheims Ortsvorsteher Stephan Schepp-Weyrich nichts vor. Zum ersten Mal hatte er zusammen mit dem "Freundeskreis Mirabel" die französischen Partner aus der Provence zu Besuch. Eine "Provencalische Weinmesse" war angesagt, und dies in einem kleinen Stadtteil

Wolfersheim. "Natürlich war und ist es ein Risiko", machte sich Wolfersheims Ortsvorsteher Stephan Schepp-Weyrich nichts vor. Zum ersten Mal hatte er zusammen mit dem "Freundeskreis Mirabel" die französischen Partner aus der Provence zu Besuch. Eine "Provencalische Weinmesse" war angesagt, und dies in einem kleinen Stadtteil. "Es geht hierbei nicht unbedingt um das ganz große Geschäft", stellte deshalb der Wolfersheimer Ortsvorsteher auch klar. Viele der französischen Partner seien noch nie in Deutschland gewesen, geschweige denn im Saarland. Insofern konnte man das auch als einen Betriebsausflug mit geschäftlichen Aspekten verbuchen. Rückblende: Durch einen Saarländer, der in der Provence Ferienhäuser vermarktet, war der rührige Wolfersheimer Ortsvorsteher eher ganz zufällig auf die Gemeinde Mirabel aufmerksam geworden. Und was lag für das "Schnapsdorf" Wolfersheim näher, als mit einer derartig wohlklingenden Gemeinde eine lockere Partnerschaft einzugehen. Seit etwa drei Jahren gibt es gemeinsame Treffen, man überstürzt nichts und lässt die ungezwungene Partnerschaft wachsen. So waren daraufhin am letzten Oktoberwochenende insgesamt 27 Personen nach Wolfersheim gekommen, elf Weinbaubetriebe präsentierten ihre Gewächse."Klar, das ist ein riesengroßer Aufwand, und man muss sehen, was dabei rauskommt. Wahrscheinlich braucht es auch eine gewisse Anlaufzeit", war Schepp-Weyrich zunächst nicht ungeduldig. Gleichwohl zähle auch der "Spaßfaktor", man treffe sich auch abends in gemütlicher Runde und für die französischen Partner stehe zunächst auch die Werbung im Vordergrund. Am Freitagabend hatte Schepp-Weyrich zusammen mit Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener die Gäste begrüßt, darunter auch die zwei Maires (Bürgermeister) von Mirabel aux Barronnies und Piegon. Am Samstag startete dann die Weinmesse im Dorfgemeinschaftshaus. Dort herrschte auch schon am Samstagnachmittag reger Betrieb.

Vielversprechender Start

Man konnte sich am Eingang gegen geringes Entgelt ein Weinprobierglas kaufen, dann ließ man sich die Köstlichkeiten der französischen Region schmecken. Und neben dem traditionell hervorragenden Wein der Region gab es auch Olivenöl, Pasteten und weitere Köstlichkeiten zu probieren - und selbstverständlich auch zu kaufen. Nicht wenige Besucher verließen das Dorfgemeinschaftshaus mit Weinkisten.

"Ich wollte mich eigentlich hier nur mal umschauen. Jetzt habe ich schon verschiedene Sachen gekauft, unter anderem auch Olivenöl. Und wie ich mich kenne, werde ich auch noch Wein mitnehmen", sagte Manfred Mosbach, der von Niederwürzbach nach Wolfersheim gekommen war. Nicht ganz so gut lief es im klassischen Bierzelt vor dem Dorfgemeinschaftshaus. Dort war der "Andrang" eher bescheiden, offensichtlich wollten die Gäste gezielt zu den provenzalischen Winzern. "Wir müssen hinterher eine Bilanz ziehen. Es war jetzt ein erster Versuch, man muss geduldig sein und sehen, was sich daraus entwickelt", stellte Wolfersheims Ortsvorsteher klar. Der Anfang jedenfalls, so stellte er fest, "war doch schon mal vielversprechend".

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