Merzig. Ein nicht alltägliches Projekt wird vom 26. Juni bis 28. Juni in der Merziger Altstadt durchgeführt. Eine Hauswand wird von dem bekannten Graffiti-Künstler Tasso neu gestaltet. Und zwar gemeinsam mit Teilnehmern eines Workshops, der am Donnerstag, 26. Juni, um 16 Uhr im Kulturzentrum Villa Fuchs beginnt. Ein Szenenvideo soll die Teilnehmer auf die anstehenden beiden Tage vorbereiten. Der Workshop endet am Samstag, 28. Juni, um 20 Uhr mit einem Livekonzert in der Merziger Altstadt. Initiator des Workshops ist die Merziger Künstlergruppe AmisArt. Das Projekt wird unterstützt vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union. Ebenfalls unterstützt das Merziger Stadtmarketing den Workshop. Wer Lust hat, sich an dem Projekt als Sprayer zu beteiligen, kann sich anmelden: Telefon (06861) 936 70. Wie so viele seiner Altersgenossen in der damaligen DDR wurde Tasso von einem der ersten Filme über die HipHop- Kultur infiziert. In seinem Fall waren dies Filme wie Beatstreet, Wildstyle oder Style Wars, ein Import des damaligen westlichen Klassenfeindes, der besonders die Graffiti-Szene in New York porträtierte. Infiziert von der Kunst mit der Dose und den Möglichkeiten der Farbe, ist Tasso bis heute aktiv und hat sich national als auch international einen Namen gemacht. Tasso hat im Jahr 2001 die Ma`Claim Crew gegründet. Als Gruppe hat sie sich einen Namen für fotorealistische Bilder gemacht. In diesem Jahr haben Sie ein gemeinsames Buch mit dem Titel "MACLAIM - finest photorealistic graffiti" veröffentlicht. In einer Autogrammstunde wird Tasso einige dieser Bücher in der Merziger Buchhandlung Rote Zora signieren. Tasso: "Ich fände es einfach schön, wenn ich all meine Bilder, die ich im Kopf habe, auch verwirklichen könnte. Manchmal müssen die eben an bestimmten Flächen wie Brückenpfeilern nah am Wasser, Abrisshäusern, Straßenstücken oder anderen Plätzen sein. Ich würde mir wünschen, dass Autobahnmeisterei, Deutsche Bahn und andere offizielle Stellen ein bisschen lockerer im Umgang mit so etwas wären. Was wäre denn, wenn der Reichstag wegen Engstirnigkeit nie verhüllt worden wäre? Berlin und wir hätten ein kulturelles Highlight nie erleben können!"red "Offizielle Stellen könnten ein bisschen lockerer sein."Tasso, Graffiti-Künstler