Graffiti-Künstler entdeckt die dritte Dimension

Saarbrücken. Als Jugendlicher zog er mit der Spraydose los, wenig später galt er in der Graffiti-Szene schon als einer der ganz Großen. Inzwischen ist Reso 35 Jahre alt, empfindet das klassische Graffiti als allzu einengend und widmet sich daher lieber seinen Leinwandarbeiten, die unter anderem in Auktionshäusern wie Bonhams London oder artcurial Paris gehandelt werden

 Skulptur von Reso. Foto: Reso

Skulptur von Reso. Foto: Reso

Saarbrücken. Als Jugendlicher zog er mit der Spraydose los, wenig später galt er in der Graffiti-Szene schon als einer der ganz Großen. Inzwischen ist Reso 35 Jahre alt, empfindet das klassische Graffiti als allzu einengend und widmet sich daher lieber seinen Leinwandarbeiten, die unter anderem in Auktionshäusern wie Bonhams London oder artcurial Paris gehandelt werden. Jetzt hat der Saarbrücker, der mit bürgerlichem Namen Patrick Jungfleisch heißt und seinen Lebensunterhalt als Lehrer an der Gesamtschule Gersheim verdient, die dritte Dimension für sich entdeckt. Auf der Kölner Kunstmesse "Blooom" zeigt Reso vom 29. Oktober bis 1. November seine erste Graffiti-Skulptur mit dem Titel "Object one". Zehn signierte und nummerierte Exemplare gibt es im Kleinformat, ein Einzelstück wird in einer Länge von drei bis vier Metern produziert. "Entstanden ist die Skulptur in enger Zusammenarbeit mit dem CGI-Artist und 3D-Designer Dennis Norheimer", berichtet Reso. Die Abkürzung CGI steht für "Computer Generated Images", also die Schaffung von Bildern am Computer. Norheimer hat Reso über die Saarbrücker Kunstagentur art.conexxion kennengelernt, die seine Werke vermarktet. Ihr Verhältnis beschreiben art.conexxion-Geschäftsführer Benjamin Knur und Reso als "freundschaftlich". So suchte man auch gemeinsam nach einer Möglichkeit, eine spontan geborene Idee in die Tat umzusetzen. "Eigentlich war es zunächst ein Experiment", erzählt Reso. Doch als das 3-D-Modell am PC erstellt war, begann die Suche nach einer technischen Möglichkeit, das virtuelle Modell in ein reales Objekt zu verwandeln. Das, berichtet Benjamin Knur, sei wegen der filigranen und vielschichtigen Beschaffenheit des dreidimensionalen Schriftzugs gar nicht so einfach gewesen. Hergestellt worden sei die Zehnerauflage der Skulptur schließlich mit Hilfe einer speziellen Drucktechnik, bei der das Objekt durch die Übereinanderlagerung unzähliger Schichten quasi "gewachsen" sei. Anschauen kann man sich das Werk auf der BLOOM in Köln oder vom 15. bis 25. September in der Galerie Neuheisel in der Johannisstraße.

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