Graf S. und die fehlenden Millionen

Saarbrücken/Mettlach. Um rund 40 Millionen Euro soll ein Mettlacher, der gleich zwei vermeintliche Adelstitel in seinem Namen trägt, Kapitalanleger, die überwiegend aus Belgien und Frankreich kommen, betrogen haben. Seit August 2008 sitzt der 62-Jährige in Untersuchungshaft. Heute beginnt vor der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Saarbrücken der Prozess gegen ihn

Saarbrücken/Mettlach. Um rund 40 Millionen Euro soll ein Mettlacher, der gleich zwei vermeintliche Adelstitel in seinem Namen trägt, Kapitalanleger, die überwiegend aus Belgien und Frankreich kommen, betrogen haben. Seit August 2008 sitzt der 62-Jährige in Untersuchungshaft. Heute beginnt vor der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Saarbrücken der Prozess gegen ihn. Die Richter erwarten offenbar ein Mammutverfahren. Schon jetzt sind Verhandlungstermine bis ins erste Quartal 2010 festgesetzt.Finanzermittler des Landeskriminalamtes waren Graf S., der in einem feudalen Herrenhaus in einem Wald Nahe der rheinländ-pfälzischen Grenze bei Mettlach lebte, nach einer Geldwäsche-Verdachtsanzeige einer Bank auf die Spur gekommen. Die Anklage geht jetzt davon aus, dass der vorbestrafte Mann seiner finanzkräftigen Kundschaft ab 2003 wertlose Aktien eines Immobilienfonds mit Sitz auf Cayman Islands sowie Schuldverschreibungen einer vermögenlosen Firma verkauft hat. Die Staatsanwaltschaft listet insgesamt 76 Betrugsfälle auf. Von einem Großteil des Geldes der Kapitalanleger soll der Mann sich ein Luxus-Leben finanziert haben: Nobelautos, Oldtimer, Schmuck, ein Weingut in Südfrankreich, ein Reitgestüt, Kunstwerke und wertvolle Antiquitäten wurden beschlagnahmt. Der angeklagte Geschäftsmann saß vor Jahren bereits wegen ein Betrugs in Trier im Gefängnis. mju

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