Gouvy-Preis soll Komponisten ehren

Saarbrücken. Man müsse vorsichtig sein, lieber etwas langsamer, dafür aber solide arbeiten, damit es am Ende nicht peinlich wird, sagt Saarbrückens Kulturdezernent Erik Schrader vor genau einem Jahr. Deshalb bewegte sich die Stadtverwaltung, so erklärte es Schrader Mitte April 2011, "in großen Kreisen" auf die Auslobung eines Preises für neue musikalische Kompositionen zu

 Théodore Gouvy Foto: Inst.Gouvy

Théodore Gouvy Foto: Inst.Gouvy

Saarbrücken. Man müsse vorsichtig sein, lieber etwas langsamer, dafür aber solide arbeiten, damit es am Ende nicht peinlich wird, sagt Saarbrückens Kulturdezernent Erik Schrader vor genau einem Jahr. Deshalb bewegte sich die Stadtverwaltung, so erklärte es Schrader Mitte April 2011, "in großen Kreisen" auf die Auslobung eines Preises für neue musikalische Kompositionen zu. Nun hat sich der Kreis geschlossen.Noch in diesem Jahr soll der erste nach dem im saarländisch-lothringischen Grenzgebiet groß gewordenen Komponisten Louis Théodore Gouvy (1819 - 1898) benannte Preis für Nachwuchs-Komponisten ausgeschrieben werden. Vom 13. bis 17. Mai kommenden Jahres soll es dann eine "Komponistenwerkstatt" geben. Dort wählt eine Jury, zusammengesetzt aus Musikern der Radiophilharmonie Saarbrücken/Kaiserslautern, den Komponisten aus, der den Auftrag bekommt, ein Stück zu komponieren. Dieses Stück wird die Radiophilharmonie 2014 aufführen, sagt Schrader.

Die Idee, einen Kompositionspreis auszuloben, kommt aus der Saarbrücker FDP. Deren Sachverständiger im Kulturausschuss des Stadtratsrats, Bernd Reutler, hatte die Idee formuliert. Der Vorsitzende der FDP-Stadtratsfraktion, Friedhelm Fiedler, brachte sie Ende Oktober 2010 auf die Tagesordnung.

Anders als damals vorgeschlagen, wird der Gouvy-Preis allerdings nicht von den Quattropole-Städten Saarbrücken, Trier, Luxemburg und Metz ausgelobt. Der Preis wird vom Eurodistrikt Saar-Moselle, einem Verband von Städten und Gemeinden aus dem saarländisch-lothringischen Grenzgebiet, vergeben. Der Eurodistrikt stelle auch das Geld für den Preis zur Verfügung, bestätigte der Saarbrücker Kulturdezernent gestern auf SZ-Anfrage. Es ist von 8000 Euro die Rede.

Mit im Boot sind die Landeshauptstadt, deren Kulturamt die Ausschreibung betreuen wird, der Saarländische Rundfunk mit der Radiophilharmonie und die saarländische Hochschule für Musik.

Auch wenn nicht alles so gelaufen ist, wie einst gewünscht. Fiedler zeigte sich gestern zufrieden damit, dass sich das Bohren dicker Bretter gelohnt hat. Und auch Schrader ist zufrieden. Der Preis werde "europaweit Beachtung finden".

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