Gotteshaus erstrahlt in neuem Glanz 100 Jahre Pfarrkirche Herz Jesu

Altenwald. Pastor Manfred Kostka eilt strammen Schrittes in Richtung des monumentalen Bauwerks, er hat - wie so oft - einen sehr ausgefüllten Tag. Doch er lächelt zufrieden, und das kommt nicht von ungefähr. Denn am heutigen Samstag darf er mit allen treuen Gläubigen die Wiedereröffnung der Pfarrkirche Herz Jesu in Altenwald feiern - mit einem Gottesdienst um 18 Uhr

 Pastor Manfred Kostka freut sich darüber, dass er mit den Gläubigen an diesem Samstag die Wiedereröffnung des Gotteshauses in Altenwald feiern darf. Fotos: Iris Maurer

Pastor Manfred Kostka freut sich darüber, dass er mit den Gläubigen an diesem Samstag die Wiedereröffnung des Gotteshauses in Altenwald feiern darf. Fotos: Iris Maurer

Altenwald. Pastor Manfred Kostka eilt strammen Schrittes in Richtung des monumentalen Bauwerks, er hat - wie so oft - einen sehr ausgefüllten Tag. Doch er lächelt zufrieden, und das kommt nicht von ungefähr. Denn am heutigen Samstag darf er mit allen treuen Gläubigen die Wiedereröffnung der Pfarrkirche Herz Jesu in Altenwald feiern - mit einem Gottesdienst um 18 Uhr.Ein Jahr der Renovierungs- und Sanierungsarbeiten sind damit abgeschlossen. Ein paar Kleinigkeiten sind noch zu richten, etwa in der Sakristei, doch das Innere der Kirche ist nun eine Augenweide. Und solide gerüstet für die kommenden Jahre. Rund 300 000 Euro, sagt Altenwalds Seelsorger, wurden in das herrliche Gotteshaus gesteckt. Ohne die Zuschüsse des Landes aus Mitteln des Konjunkturprogrammes II hätte dies die Kirchengemeinde alleine nie geschafft. Auch das Bistum Trier hat aus dem Bauhaushalt zu den substanz-erhaltenden Maßnahmen 60 Prozent der Kosten beglichen. Am augenfälligsten ist der Neuanstrich von Chorraum und Seitenschiffen und am allernotwendigsten, so der Pastor, war die Erneuerung der mit Hausschwamm befallenen, faulen Holzfußböden unter den Bänken, die Sanierung der Sandsteinpfeiler, die Konservierung der Fenster des linken Seitenschiffes und das Entfernen der alten Farbanstriche an Gewölben und Wänden. Schon letztgenannte Aktion, sagt Pastor Kostka, sei eine sehr aufwändige Angelegenheit gewesen. Auch die Kirchenbänke mussten zum Teil wegen Schädlingsbefall behandelt, die Beleuchtung des alten Hochaltars und die Liedanzeige erneuert werden. Und das rechte hohe Chorfenster erhielt eine neue künstlerische Verglasung. Zudem erhielt der alte Kanzelkorb vier Reliefbilder der Evangelisten. Alles in allem eine gelungene Renovierung, zu der sicherlich auch die Kirchenbesucher nichts auszusetzen haben. Wer das Gotteshaus noch nicht kennt, sollte es ruhig einmal aufsuchen. Denn manche Details sind wirklich interessant. Und so ist auch nach einem Jahrhundert die Kirche, wie es Pastor Manfred Kostka ausdrückt, "nicht nur ein geschütztes Denkmal,. sondern vor allem Ausdruck und Ort lebendigen christlichen Glaubens".

1900 Gläubige zählt die Kirchengemeinde heute, ihre Zahl, so Kostka, ist in den vergangenen zehn Jahren stark zurückgegangen. Altenwald. Den 100. Jahrestag der Benediktion (Kirchenweihe) hat die katholische Gemeinde bereits am 6. August 2011 dieses Jahres gefeiert. Und nun steht das Gotteshaus wieder uneingeschränkt zum gemeinsamen Gebet zur Verfügung. Ein langer, mühsamer Weg, sagt Pastor Kostka, war es für die Altenwalder Katholiken von der Gründung eines Kirchbauvereins 1894 bis zur Fertigstellung und Benediktion der neuen Kirche 1911. Allein die Suche nach einem grubensenkungssicheren Bauplatz habe sich als sehr schwierig gestaltet. 1905 schon lag ein Bauplan des Saarbrücker Architekten Moritz Gombert vor, der auch die Pläne für St. Marien in Hühnerfeld und St. Josef in Fischbach erstellte. September 1907 lagen dann die endgültigen Baupläne vor - nach Genehmigung durch die Königlich Preußische Regierung und das Bischöfliche Generalvikariat in Trier. 135 000 Reichsmark sollte die große, aufwändig in spätgotischem Stil erbaute Kirche kosten. Am Ende waren es 184 000 Reichsmark und Altenwald hatte einen gewaltigen Schuldenberg zu tragen. "Wie sich die Zeiten doch gleichen", sagt dazu Seelsorger Kostka.

Am 5. Juni 1910 wurde dann endlich der Grundstein gelegt. Und am Sonntag, 6. August 1911, konnte der Sulzbacher Pfarrer Jakob Royer die neue Filialkirche feierlich benedizieren, also außen und im Innern segnen und die erste Heilige Messe feiern.

 Außen wie gehabt: die Pfarrkirche Herz Jesu

Außen wie gehabt: die Pfarrkirche Herz Jesu

Werktags jedoch mussten die Katholiken noch ein paar Tage in die Kirche am Hammersberg in Sulzbach ausweichen, weil noch immer nicht alles ganz fertig war. mh

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