Gottesdienst wird in Mundart gehalten
Kirkel · Zu einer ganz besonderen Form des Gottesdienstes lädt die protestantische Kirchengemeinde Kirkel-Neuhäusel in die Friedenskirche in der Goethestraße ein. Der Gottesdienst wird komplett in Mundart gehalten.
Die Protestantische Kirchengemeinde Kirkel-Neuhäusel lädt für Samstag, 19. Oktober, 18 Uhr, zu einer ganz besonderen Form des Gottesdienstes in die Friedenskirche in der Goethestraße ein. "Plattmacher" Günther Hussong, eher bekannt als Mundartkabarettist und Mundartautor, wird in seinem Heimatort zum ersten Mal einen Mundartgottesdienst halten. Unterstützt wird er hierbei durch Pfarrer Falk Hilsenbek und den evangelischen Kirchenchor. Im Anschluss an den Gottesdienst besteht noch die Möglichkeit zu einem kleinen Umtrunk und zu netten Gesprächen.
Wie das Thema "Babel babbelt" schon andeutet, geht es um den Bau von "Türmen" - also das menschliche Streben ganz hoch hinaus und die daraus resultierenden Verständigungsprobleme. Die uns aus der Bibel vertraute Problematik soll auf unsere heutige Zeit übertragen werden. Dies alles wird - wie man es von Günther Hussong kennt - in unserem Dialekt augenzwinkernd und dennoch hintergründig vorgetragen. Und auch wenn er im Gottesdienst auf "sei Batschkapp" als Markenzeichen verzichten will, soll es nicht an den bei ihm obligatorischen Wortspielereien und feinen Untertönen fehlen. Auch Liedtexte und Liturgie sind von Hussong in Mundart verfasst, wobei hier nicht nur eine "Übersetzung" erfolgen soll, sondern auch der Versuch einer eigenständigen sprachlichen Fassung unternommen wird.
Die Beschäftigung mit religiösen und biblischen Themen ist für Hussong kein Neuland. Im Jahr 1997 veröffentlichte er seine CD "E weider Wää noo Bethlehem" mit der Weihnachtsgeschichte auf Saarländisch. 2001 folgte dann die CD "Das doo fangt joo gut an" mit der Schöpfungsgeschichte vom Urknall bis zur Sintflut. Hussongs Vielseitigkeit dokumentieren nicht nur seine Programme und Auftritte als Kabarettist, sondern auch Beiträge und Auszeichnungen bei Wettbewerben in den Bereichen Lyrik, Prosa und szenische Darstellung. Hinzu kommen heimatkundliche Publikationen und die Herausgabe eines saarpfälzischen Mundartwörterbuchs.