Standort Globus prüft Alternativen zur Betzenhölle

Saarbrücken/St Wendel · Der hitzige Streit um das Gelände bei Neunkirchen hat die Warenhauskette zur neuen Standortsuche veranlasst. Die Betzenhölle bleibt aber im Rennen.

 Die Betzenhölle ist ein Waldgebiet (Teile davon sind rechts im Bild zu sehen) an der B 41 bei Neunkirchen. Globus erwägt, dort einen Markt zu bauen. Foto: Becker&bredel

Die Betzenhölle ist ein Waldgebiet (Teile davon sind rechts im Bild zu sehen) an der B 41 bei Neunkirchen. Globus erwägt, dort einen Markt zu bauen. Foto: Becker&bredel

Foto: Becker&bredel

Die saarländische Warenhauskette Globus prüft Alternativstandorte für die Ansiedlung eines Einkaufsmarktes in Neunkirchen. "Die Bürgerumfrage der Stadt Neunkirchen im März hat ganz deutlich gezeigt, dass sich die Bürger einen Globus-Markt in Neunkirchen wünschen", teilte die Warenhauskette gestern mit. "Gleichzeitig nehmen wir aber auch den laufenden Diskurs um die Betzenhölle sehr ernst." Gemeinsam mit der Stadt Neunkirchen und dem Umweltministerium habe sich Globus deshalb dazu entschlossen, "Standorte, die in vorausgegangenen Betrachtungen bereits ausgeschlossen wurden, nochmals intensiv auf Möglichkeiten einer geänderten Planung und deren wirtschaftlicher Machbarkeit zu prüfen". Im Klartext heißt das, dass Globus offenbar erwägt, den Markt deutlich kleiner ausfallen zu lassen als bislang geplant (12 000 Quadratmeter). Dadurch könnten Ansiedlungsflächen in Betracht kommen, die bislang ausschieden. Globus betonte, dass aber weiter auch am Standort Betzenhölle festgehalten werde.

Der Standort Betzenhölle an der B 41 ist heftig umstritten, weil dieser Teil des Natur-Großprojekts "Landschaft der Industriekultur Nord" (LIK.Nord) ist, das aufgegebene Bergbau-Gebiete der Natur einverleiben will, aber nicht den Rang eines Naturschutzgebietes hat. Im Falle einer Globus-Ansiedlung ist vorgesehen, das Gelände der Betzenhölle aus dem Natur-Großprojekt auszugliedern und durch die Ausgleichsfläche "Katzentümpel" bei Wiebelskirchen zu ersetzen. Der Zweckverband LIK.-Nord, in dem alle betroffenen Gemeinden vertreten sind, hatte sich im Dezember mehrheitlich dafür ausgesprochen, einen solchen Flächenaustausch vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) prüfen zu lassen. Damit soll nun aber gewartet werden, bis die neue Globus-Standortsuche abgeschlossen ist.

Im Bundesumweltministerium wollen heute Vertreter des Saar-Umweltministeriums und des Zweckverbandes LIK.Nord über die Zukunft des Natur-Großprojekts beraten (wir berichteten). Es wird mit 13 Millionen Euro vom Bund gefördert. Aufgrund des hitzigen Streits über die Betzenhölle hatte das Bundesumweltministerium zuletzt die "große Sorge" geäußert, dass die "Mehrheit der Zweckverbands-Mitglieder offensichtlich nicht mehr zu den mit dem Naturschutzgroßprojekt verfolgten Zielen steht". Damit könnte nun das gesamte Natur-Großprojekt auf der Kippe stehen.

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