Gibt der Spätsommer noch einmal Gas?

Richtig unsommerlich präsentierte sich im Saarland das Wettergeschehen am vergangenen Wochenende. Vor allem am Freitag und Samstag fielen verbreitet zehn bis 20 Liter Regen auf den Quadratmeter, dazu kletterten die Temperaturen meist nicht über 20 Grad Celsius. Sehr ungemütlich war es am Samstag auch bei meiner Wanderung auf der Hornisgrinde in gut 1100 Metern im Nordschwarzwald

Richtig unsommerlich präsentierte sich im Saarland das Wettergeschehen am vergangenen Wochenende. Vor allem am Freitag und Samstag fielen verbreitet zehn bis 20 Liter Regen auf den Quadratmeter, dazu kletterten die Temperaturen meist nicht über 20 Grad Celsius. Sehr ungemütlich war es am Samstag auch bei meiner Wanderung auf der Hornisgrinde in gut 1100 Metern im Nordschwarzwald. Bei herbstlichen zehn Grad Celsius lag diese fast durchweg in dichten Wolken. Ohne eine dicke Jacke ging da gar nichts. Und bis vorgestern zeigten die Wettermodelle auch bei uns an der Saar für die neue Woche richtig kühles Herbstwetter mit Höchsttemperaturen um 15 Grad Celsius an. Über dem Nordatlantik sollte ein Hochdruckgebiet weit nach Norden auskeilen, gleichzeitig sollte über der Ostsee ein Tief nach Süden ziehen und im Schlepptau sehr kalte Luft aus der Polarregion nach Mitteleuropa fließen lassen. Doch am gestrigen Sonntag machten die Modelle eine 180-Grad-Kehrtwendung: Das Hochdruckgebiet wird sehr wahrscheinlich bis Mittwoch auf dem Atlantik in Höhe der Azoren (Azorenhoch!) stationär bleiben und nach Mitteleuropa auskeilen. Folglich gibt es bei uns viel Sonnenschein, eine nur geringe Schauergefahr und zunehmend wieder wärmere Temperaturen bis knapp 30 Grad Celsius am Mittwoch. Solch ein Wetter sind normalerweise auch die Einwohner des US-Bundesstaates Florida gewöhnt. Doch in der vergangenen Woche fielen dort in Folge des Landfalls von Tropensturm "Fay" teilweise über 700 Liter Regen pro Quadratmeter - also fast die durchschnittliche Jahresniederschlagsmenge eines Ortes in Ostdeutschland. Viele Bewohner der überfluteten Regionen fürchten nun, dass die in den dortigen Sumpfgebieten lebenden Schlangen und Alligatoren auch in die Häuser eindringen könnten. Eine etwas andere Folge des Extremwetters.

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