. Betritt man das Saarländische Schulmuseum in Ottweiler, so fühlt man sich in eine andere Zeit versetzt. Hölzerne Schulbänke, Schiefertafeln und Schreibfedern erzählen Geschichten aus Epochen, als Schule noch ganz anders war.

Das Schulmuseum Ottweiler feiert in diesem Jahr sein zwanzigjähriges Bestehen, wie die Stadt nun in einer Pressemitteilung schreibt. Gegründet wurde es von Professor Horst Schiffler, seitdem Leiter der Einrichtung. Auf die Frage, wieso er dieses Museum gegründet hat und wieso gerade in Ottweiler, erklärt er: "Ottweiler zeichnet sich als Standort besonders durch seine lange Schultradition aus. Außerdem gab es in der Region westlich des Rheins nichts Vergleichbares." Bereits im elften Jahrhundert wurden im Kloster Neumünster Novizinnen, meist Töchter des Adels, unterrichtet. Um 1570 wurden unter Graf Albrecht erste öffentliche Schulen gegründet, 1874 entstand das Preußische Lehrerseminar. Viele alte Schulhäuser der Stadt, die man entlang des "Schulhausrundwegs" bewundern kann, sind bis heute erhalten. Sie werden größtenteils anderweitig genutzt, sind jedoch äußerlich erhalten worden.

Die Exponate des Museums zeigen Schulgeschichte aus vielen Jahrhunderten. Alte Schulbänke, teils Originale, teils nach Originalplänen nachgebaute Stücke, sind ebenso zu finden wie Schulbücher und Schreibutensilien aus allen Epochen. Dieses Museum ist jedoch nicht nur zum Anschauen, sondern auch zum Mitmachen und Anfassen gedacht. Überall gibt es Dinge zum Ausprobieren. Ob mit der Feder zu schreiben oder sich mittels einer Bildwand in einen Schüler der Kaiserzeit zu verwandeln, hier haben Jung und Alt ihren Spaß. Ein besonderer Höhepunkt für Kinder ist der "Strafesel", ein Holzesel, der in früheren Zeiten der Disziplinierung von Schülern diente. Allgemein kommt das Modell "Schulmuseum interaktiv" besonders bei Schulklassen, aber auch bei Familien sehr gut an. Momentan findet neben dem normalen Museumsbetrieb auch die Sonderausstellung "Tiere in der Schule" statt. Sie zeigt, in welcher Weise Tiere im Schulunterricht der einzelnen Epochen eine Rolle spielten.