Generalkonsul Joureau bricht Lanze für die Rüstungsindustrie

Saarbrücken · Bevor er französischer Generalkonsul an der Saar wurde, war der Frédéric Joureau zehn Jahre als Rüstungsbeauftragter tätig. Einen Einblick in die Außen- und Sicherheitspolitik seiner Heimat gab er jetzt in einem Vortrag im Saarbrücker Schloss.

Im voll besetzten Schlosssaal stellte Joureau das 2013 erschiene "Weißbuch" vor, das die französischen Sicherheits- und Verteidigungsrichtlinien festlegt. Die höchste Priorität - der Schutz der eigenen Bevölkerung - könne ohne Nuklearabschreckung und Auslandseinsätze nicht gewährleistet werden, so Joureau. Zudem sollten auch wirtschaftliche Interessen Frankreichs geschützt werden.

Die Rüstungsindustrie spiele in Frankreich eine große Rolle und sichere rund 70 000 Arbeitsplätze. In Zeiten der Wirtschaftskrise sei an eine Schließung der teilweise staatlichen Betriebe nicht zu denken. Bis 2016 werde das Militärbudget bei 30 Milliarden Euro stabilisiert, so Joureau. Das Prestigeprojekt deutsch-französische Brigade werde nicht in Frage gestellt, versicherte er. Beide Länder seien aber in der Pflicht, den gemeinsamen Bedarf klarer zu definieren und die Streitkräfte einsatzfähiger zu machen. In geopolitischen Fragen wolle Frankreich nicht allein, sondern innerhalb strategischer Bündnisse handeln.

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