Gemeinsames Gebet für den Frieden

Neunkirchen. Fünf unterschiedliche Religionen und Traditionen, ein gemeinsamer Wunsch nach Frieden. Zum 17. Mal versammeln sich Vertreter von Hinduisten, Juden, Christen, Muslimen und den Baha'is in Neunkirchen, um gemeinsam Gebete zu sprechen und Vorurteilen entgegenzuwirken. Das Motto in diesem Jahr lautet: "Ein Licht für den Frieden in der Welt"

Neunkirchen. Fünf unterschiedliche Religionen und Traditionen, ein gemeinsamer Wunsch nach Frieden. Zum 17. Mal versammeln sich Vertreter von Hinduisten, Juden, Christen, Muslimen und den Baha'is in Neunkirchen, um gemeinsam Gebete zu sprechen und Vorurteilen entgegenzuwirken. Das Motto in diesem Jahr lautet: "Ein Licht für den Frieden in der Welt". "Mit dem Friedensgebets wollen wir zeigen, dass die Religionen das gleiche Ziel verfolgen, nämlich in Frieden miteinander zu Leben", erklärt der evangelische Pfarrer von Wellesweiler, Bertram Weber. Susanne Maas (Foto: SZ) von den Baha'i, denen im Saarland etwa 60 Erwachsene angehören, hat für das Friedensgebet einen Text ihres Religionsstifters Baha'u'llah (1817-1892) ausgewählt, in dem dieser die Könige und alle Völker der Welt zum Frieden ermahnt. "Ich erhoffe mir von dem Friedensgebet eine nachhaltige Wirkung und mehr Verständnis für alle Religionen. Es sollten nicht alle Gläubigen verurteilt werden, wenn einer etwas Schlechtes tut", findet Maas.Auch die Synagogengemeinde Saar mit Sitz in Saarbrücken beteiligt sich seit Beginn der Initiative. "Wir werden ein Friedensgebet des Rabbiners Nachman von Bratzlav in deutscher Übersetzung mitbringen", kündigt der Geschäftsführer der Synagogengemeinde Saar, Marcel Wainstock an. Derzeit zählt die jüdische Gemeinde im Saarland rund 1100 Mitglieder, davon seien 98 Prozent Zuwanderer aus Ländern der ehemaligen Sowjetrepublik.. Für die christlichen Gemeinden Neunkirchens hat die Gemeindereferentin von St. Marien, Helga Veit (Foto: SZ), eine Bibelstelle aus dem Neuen Testament ausgewählt, in der Jesus zur Nächstenliebe und Gottesliebe aufruft. "Mein Wunsch ist es, dass es nicht nur bei dem Wunsch nach Frieden bleibt, sondern dass dieser Friede dann tatsächlich auch gelebt wird", sagt Veit. Friede fange im Kleinen an, wer in der Familie und den Nachbarn in Frieden lebe, habe dies eine nachhaltige Wirkung auf das gesamte Land und letztlich auf die Welt. Für die Neunkircher Muslime spricht Nihat Güler (Foto: SZ), zweiter Vorsitzender des Türkisch-Islamischen Kulturvereins. "Ich werde unter anderem Sure 49 Vers 13 vortragen, in der es heißt, dass Gott will, dass man einander kennenlernt", sagt Güler. "Für uns ist es gerade in jetziger Zeit wichtig zu zeigen, dass wir für ein Miteinander sind und deutlich machen, dass wir mit Terror nichts zu tun haben." Suprava Mandal (Foto: SZ) trägt zwei Texte aus den Upanishaden, den heiligen Schriften der Hindus vor. Neben dem Frieden zwischen den Völkern handeln sie davon, den Frieden mit sich selbst und der Schöpfung zu finden. Ihr Mann wird zwei Stücke auf indischen Trommeln vorspielen. Daneben wird das interreligiöse Friedensgebet musikalisch begleitet von der Kindersinggruppe der islamischen Gemeinde sowie zwei Liedern zum Mitsingen gespielt von Gerhard Bronder. Zum Schluss bekommt jeder Besucher ein Teelicht, das er für den Frieden in der Welt anzünden kann. Im Anschluss können sich die Besucher bei Getränken und Knabbereien austauschen.

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