Gemeinderat spart einstimmig

Großrosseln. Am Ende ging alles ganz schnell: Einstimmig und ohne Diskussion verabschiedete der Gemeinderat Großrosseln am Donnerstagabend den Haushalt 2012. "Es war keine einfache Aufgabe", sagte Bürgermeister Jörg Dreistadt (SPD) mit Blick auf die vergangenen Monate

Großrosseln. Am Ende ging alles ganz schnell: Einstimmig und ohne Diskussion verabschiedete der Gemeinderat Großrosseln am Donnerstagabend den Haushalt 2012. "Es war keine einfache Aufgabe", sagte Bürgermeister Jörg Dreistadt (SPD) mit Blick auf die vergangenen Monate.Da die Kommunalaufsicht den im Mai verabschiedeten Haushaltssanierungsplan nicht genehmigte, musste der Gemeinderat nachsitzen. Erst als im Juli weitere Sparmaßnahmen beschlossen wurden, gab es grünes Licht vom Land.

Auch wenn der Haushalt jetzt unter Dach und Fach ist, über den Berg ist die Kommune noch lange nicht. Die Lage bleibt weiter sehr angespannt. Das belegen die Zahlen, die Kämmerer Daniel Albert vorlegte: Erträgen von etwa zehn Millionen Euro stehen Aufwendungen von rund 13 Millionen Euro gegenüber. Das jahresbezogene Defizit beläuft sich somit auf drei Millionen Euro. Die gute Nachricht: Im Vergleich zum Vorjahr ist es um 652 000 Euro gesunken.

Aufgrund der roten Zahlen, die noch immer geschrieben werden, verringert sich das Eigenkapital aber weiter. Auch in diesem Jahr ist die Gemeinde auf fremdes Geld angewiesen, gut eine Million Euro neue Schulden werden gemacht. Bis Ende des Jahres steigen die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten voraussichtlich auf 9,3 Millionen Euro.

Die vom Land verordnete Schuldenbremse zwingt die Kommune zum Sparen. Das strukturelle Defizit muss jährlich um zehn Prozent abgebaut werden. Für Großrosseln bedeutet dies: Durch Reduzierung der Ausgaben und Erhöhung der Einnahmen müssen jedes Jahr 87 000 Euro zusammen kommen.

Trotz aller Sparmaßnahmen bleibt Spielraum für Investitionen: Der Bau der Feuerwache Süd startet. 3,35 Millionen Euro sind für den Neubau des Gemeindekindergartens veranschlagt, 211 000 Euro für die Mühlenbachverrohrung eingeplant. Die Anschaffung eines Feuerwehrfahrzeuges schlägt mit 120 000 Euro zu Buche.

Einstimmig verabschiedete der Rat auch die Sonderrechnung Abwasser. Aufgrund der Erhöhung der Kanalbenutzungsgebühren Anfang Januar weist der Wirtschaftsplan einen Jahresüberschuss von 5016 Euro auf. Das Geld dient nun dazu, das aufgelaufene Defizit aus den Vorjahren teilweise abzudecken.Foto: Becker&Bredel

"Es war keine einfache Aufgabe."

Bürgermeister

Jörg Dreistadt

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