Gelöbnis sorgt für Feier des Josefstags

Rubenheim/Erfweiler-Ehlingen · In der Kirchengemeinde St. Mauritius gibt es am Sonntag einen Festgottesdienst und eine Kirchenparade.

(ott/red) Es ist eine schöne Tradition: Der Josefstag in der Kirchengemeinde St. Mauritius Rubenheim findet am kommenden Sonntag, 19. März, statt. Er beginnt um 10 Uhr in der St. Mauritius Kirche mit einem Festgottesdienst. Er wird von den ortsansässigen Vereinen DRK, VdK, Feuerwehr, Knappenverein und Musikverein mitgefeiert. Die Vereinsvertreter treffen sich um 9.40 Uhr am Bergmannsheim zur anschließenden Kirchenparade. Der katholische Kirchenchor Rubenheim-Herbitzheim und der Musikverein Rubenheim gestalten die Eucharistiefeier musikalisch und gesanglich. Pater Josef Dohmen wird die Festpredigt halten.

Die Feier des Josefstags geht auf ein Gelöbnis vom 26. Februar des Kriegsjahres 1871 zurück und wurde dann in dem Jahr erstmals am 20. März begangen. Damals gelobten die Einwohner, dass der Namenstag des Heiligen wie ein gebotener Feiertag gehalten werden soll. Aus der Chronik ist zu entnehmen, dass die Jahre 1870/71 Jahre "schwerer Heimsuchungen" gewesen waren.

Der Krieg zwischen Deutschland und Frankreich und die Einziehung von Rubenheimern zu der Truppe, die Krankheiten Blattern bei den Menschen und Rinderpest bei den Tieren forderten in den umliegenden Dörfern Opfer. Dass die Menschen aus Rubenheim und Herbitzheim, die zur Pfarrei St. Mauritius gehören, von deren Unbill und Verlusten auf dem Schlachtfeld weitgehend verschont blieben, veranlasste die Einwohner zu dem Beschluss, den Josefstag zu feiern. Vor Jahren wurde das Fest auf den auf St. Josef folgenden Samstag verlegt.

Am Sonntag, 19. März, wird außerdem in Erfweiler-Ehlingen mit Gottesdiensten und einer Prozession zur Josefskapelle des Namenstages des Heiligen Josef gedacht. In diesem Jahr ist das ein besonderer Josefstag. Am 21. Juni dieses Jahre jährt sich zum 150. Male die Grundsteinlegung der Josefskapelle auf dem Hölschberg.

Pfarrer Antonius Pfeiffer hatte am 24. Juni 1866 mit seinen Pfarrangehörigen das Gelübde abgelegt, zu Ehren des Heiligen Josef eine Kapelle zu bauen, wenn das Dorf von den Leiden des Krieges verschont bleibe und alle Männer, die zum Kriegsdienst einberufen wurden, wohlbehalten heimkehren.

Der sehnliche Wunsch der Erfweiler-Ehlinger trat tatsächlich ein. Der Krieg wurde am 3. Juli 1866 in der Schlacht bei Königgrätz in Ostböhmen entschieden und alle Soldaten aus dem Dorf kehrten wohlbehalten zurück.

So konnte bereits im folgenden Jahr der Grundstein gelegt und mit den Arbeiten begonnen werden. Im Jahr 1869 war die Kapelle dank des großen Eifers der ganzen Gemeinde, aber auch vieler auswärtiger Helfer und Gönner fertig gestellt. In den fast 150 Jahren war es stets gelungen, das Kleinod auf dem Berg in einem guten baulichen Zustand zu halten. In den letzten Kriegstagen im März 1945 wurde das Dach stark in Mitleidenschaft gezogen. Damals konnten die Schäden rasch beseitigt werden.

Nach weiteren siebzig Jahren nagt nun endgültig der Zahn der Zeit an den Baumaterialien und eine grundlegende Dachsanierung scheint nun unumgänglich. Das ist die Herausforderung, der sich Kirchenverwaltung und Pfarrangehörige in naher Zukunft stellen müssen, wenn die Kapelle in zwei Jahren beim großen Jubiläum wieder im alten Glanz erscheinen soll.

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Folgende Gottesdienste finden aus Anlass des Josefstages am 19. März in Erfweiler-Ehlingen statt: 9.30 Uhr Festgottesdienst (Eucharistiefeier) in der Pfarrkirche "St. Mauritius", Pfarrer Ulrich Nothhof, mitgestaltet vom Kirchenchor St. Mauritius unter der Leitung von Hans Dieter Schnepp, anschließend Prozession zur Josefskapelle mit Segnung, musikalisch umrahmt vom Orchester des Musikvereins "Frohsinn" unter der Leitung von Volker Mohr. 18 Uhr Rosenkranzandacht in der Josefskapelle.

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