Gegen Überflutung gewappnet sein

Sulzbach · Vor gewaltigen Regengüssen und anschließender Überflutung ängstigen sich immer mehr Menschen. Mithilfe von Hochwasserrisikokarten versucht man nun, das Problem an der Wurzel zu packen.

Auch in den Bächen im Stadtgebiet kommt es immer wieder zu Hochwasser. Um die davon ausgehenden Gefahren früher zu erkennen und um vorrangig Schäden zu vermeiden, werden auch für die Stadt Sulzbach Hochwasserrisikokarten verbindlich. Das bestätigte der Leiter des Sulzbacher Umweltamtes, Dr. Siegbert Anhut, in der letzten Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Verkehr.

In seinen Ausführungen betonte Anhut, dass durch die Bebauung von Flussauen das Hochwasserrisiko zugenommen hat. "Wir sind Betroffene und Verursacher gleichzeitig" formulierte er wörtlich. Um der gesetzlichen Verpflichtung nachzukommen, wollen die Gemeinden im Regionalverband Saarbrücken sich abstimmen im Rahmen einer Hochwasser-Partnerschaft Mittlere Saar. Denn Hochwasser bedeute immer ein Risiko für Umwelt, Landschaft und den Menschen.

Eine konkrete Maßnahme für Sulzbach ist nach Anhuts Worten die Anlage von Rückhaltebecken, wo das problemlos machbar ist.

Grubenwasser-Problematik

Die Stadt Sulzbach ist wie Dudweiler oder Saarbrücken auch mittlerweile verpflichtet, einen Hochwasserrisiko-Managementplan zu erstellen. Hierbei seien auch die Einsatzpläne von Polizei, Feuerwehr und Technischem Hilfswerk (THW) zu berücksichtigen.

Die Stadtverwaltung sagte in der Diskussion zu, die Bevölkerung rechtzeitig und umfassend in Bürgerversammlungen zu informieren und auf großen Karten zur Ansicht aufzuzeigen, welche Flächen von Hochwasser besonders betroffen sein könnten und was gegen eine mögliche Überflutung getan werden muss.

Einen bisher kaum beachteten Punkt brachte der CDU-Stadtrat Hermann Kreis in die Diskussion ein. Er bezog sich auf Äußerungen von RAG-Chef Bernd Tönjes, wonach die Pumpen für die Grubenwasser-Haltung nach und nach abgestellt werden sollen (die SZ berichtete). Das dann aufsteigende Wasser soll in die Saar fließen. Dadurch würden pro Jahr etwa 16 Millionen Euro eingespart. Derzeit sei dieses Vorhaben im Genehmigungsverfahren. "Ich gehe davon aus, dass es genehmigungsfähig ist", sagte Tönjes. Das Wasser werde über 20 Jahre ansteigen und 2035 seine endgültige Höhe erreicht haben. Er sieht keine Risiken. Die Erdoberfläche könne sich leicht heben und an einigen Stellen Grubengas austreten. Darauf sei man vorbereitet.

Kreis fragte nun, ob Grubenwasser nicht den Grundwasserpegel steigen lasse. Somit erhöhe sich vielleicht die Gefahr von Überflutungen - auch in Sulzbach. Die Verwaltung will sich des Themas annehmen.

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