Gasexplosion: Mann lebensgefährlich verletzt

Eppelborn. Es sieht verheerend aus gestern Morgen in der Dirminger Straße in Eppelborn. Glassplitter, Gardinen, Einrichtungsgegenstände liegen in weitem Umkreis verstreut auf Gehweg und Straße. Die Straße ist gesperrt. Rettungskräfte und Polizei sind im Einsatz

Eppelborn. Es sieht verheerend aus gestern Morgen in der Dirminger Straße in Eppelborn. Glassplitter, Gardinen, Einrichtungsgegenstände liegen in weitem Umkreis verstreut auf Gehweg und Straße. Die Straße ist gesperrt. Rettungskräfte und Polizei sind im Einsatz. Um kurz vor sieben Uhr lief der erste von vielen Notrufen bei der zentralen Leitstelle der Polizei ein: Explosion und Brand in einem Wohnhaus in der Dirminger Straße, der Hauptdurchgangsstraße durch die Illtalgemeinde. "Die Explosion hörte man bis Calmesweiler", berichtet ein Feuerwehrmann, als die SZ eintrifft. Der Pressesprecher der Feuerwehr Eppelborn, Frank Recktenwald, erzählt, dass Flammen aus Fenstern in Erdgeschoss und erstem Stock schlugen. Der 44-jährige Bewohner konnte sich noch selbst ins Freie retten und hielt sich bei einem Nachbarn im Hausflur auf. Rettungssanitäter der Eppelborner Wehr versorgten den Mann, der bei der Explosion schwerste Brandverletzungen erlitt, bis zum Eintreffen des Notarztes.Im benachbarten Seniorenheim St. Josef werden zur Sicherheit einige Bewohner kurzzeitig evakuiert. Im betroffenen Haus wurden Fenster und Türen von der Wucht aus den Wänden gerissen. Handbreite Risse im Mauerwerk und ein zum großen Teil abgedecktes Dach sind stumme Zeugen des Unglücks. Auf SZ-Anfrage weiß man in der Führungs- und Lagezentrale der saarländischen Polizei nur, dass Gas die Ursache war. Das konnte der Schwerverletzte der Wehr noch mitteilen. Was genau die Explosion ausgelöst hat, das konnte im Laufe des gestrigen Tages noch nicht geklärt werden. Damit wird sich nun die Ortspolizeibehörde befassen müssen, heißt es aus Saarbrücken.

"Ich war gerade im Bad, als es einen unglaublichen Knall gab", erzählt Paula Alt, eine Bewohnerin der Senioreneinrichtung. Die ersten Trupps der Feuerwehr durchsuchten zunächst das Wohnhaus, in dem beim Einwohnermeldeamt der Gemeinde noch eine weitere Person gemeldet war, und stellten die Gaszufuhr im Keller ab. Einsatzleiter Frank Schwan veranlasste die Alarmierung weiterer Feuerwehrkräfte aus Dirmingen. Um das einsturzgefährdete Gebäude zu sichern, wurden aus Illingen, Neunkirchen und Spiesen-Elversberg die Fachgruppen des Technischen Hilfswerk (THW) alarmiert.

"Das THW hat die Aufgabe übernommen, das Gebäude so zu sichern, dass es nicht zu einem Einsturz kommen kann", erläutert Kreisbrandinspekteur Werner Thom auf Anfrage. Das THW sicherte auch den angrenzenden Wintergarten des Altenheims gegen möglicherweise fallende Trümmerteile. Mit der Drehleiter der Feuerwehr Illingen wurde die Stromversorgung, die über einen Mast auf dem Dach in das Wohnhaus führt, durch Fachkräfte der Energis gekappt. Zur Sicherheit wurde auch die Gasversorgung zu dem Haus abgestellt. Hierzu mussten der Gehweg und die Straße aufgegraben werden. Auch Bürgermeisterin Birgit Müller-Closset, Landrätin Cornelia Hoffmann-Bethscheider und Ortsvorsteher Berthold Schmitt waren bereits am frühen Morgen vor Ort. Der lebensgefährlich verletzte Mann wurde mittlerweile in die auf Brandverletzungen spezialisierte Klinik nach Ludwigshafen geflogen. Die Ermittlungen zur Explosionsursache dauern an. Die Polizei schätzt den Sachschaden auf über 100 000 Euro. Bis auf Weiteres bleibt die Straße halbseitig gesperrt. "Ich war im Bad,

als es den Knall gab."

Paula Alt

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