Fußballer bezwingen Alpengipfel

Blieskastel. Das Musikschauspiel "Der Watzmann", aufgeführt durch eine bunt gemixte Truppe aus dem Sportverein Altheim, kommt am kommenden Samstag um 20 Uhr auf die Bühne der Bliesgau-Festhalle in Blieskastel. Der Watzmann ruft wieder ins Land und, wie jeder weiß, wen er einmal gerufen hat, den holt er sich auch

Blieskastel. Das Musikschauspiel "Der Watzmann", aufgeführt durch eine bunt gemixte Truppe aus dem Sportverein Altheim, kommt am kommenden Samstag um 20 Uhr auf die Bühne der Bliesgau-Festhalle in Blieskastel. Der Watzmann ruft wieder ins Land und, wie jeder weiß, wen er einmal gerufen hat, den holt er sich auch. Hunderttausende Zuschauer sind diesem Ruf gefolgt seit Ambros und Tauchen den Berg erstmals bezwungen haben. "Auffi oder nit auffi"? - das ist noch immer die Frage für den Buben, die ihn ebenso aufwühlt wie die Gailtalerin. Doch, wen es einmal gepackt hat, lässt es nicht mehr aus. Und so kommt es wie es kommen muss . . . Die nicht ganz ernst gemeinte Handlung des Stückes beschreibt das Schicksal eines Bergbauern, seines Sohnes, seiner Knechte und Mägde. Auf den Menschen lastet eine "unheimliche, nicht greifbare Furcht" vor dem Berg. Der Berg lockt sie, ihn zu besteigen, es ist so "als ob er sie manchmal rufen würde". Doch wer den Verlockungen erliegt, läuft Gefahr sein Leben zu verlieren, denn "der Berg, der kennt koa Einsehn nit". Auch der Sohn des Bauern, der "Bua", vernimmt den Ruf. Zusätzlich trifft er die Gailtalerin, die ihm sexuelle Versprechungen macht für den Fall, dass er den Berg für sie bezwingen werde. Und so kommt es, dass der Sohn "auffi" geht und dabei abstürzt.

Das Stück endet damit, dass der Vater einen Monat nach dem Unfall die Stimme seines toten Kindes hört, die ihn dazu bringt, ebenfalls den Watzmann zu besteigen. Im Film wird hier noch zusätzliche Handlung angehängt: Der Vater kehrt lebend vom Berg zurück und heiratet die Gailtalerin. An diesem Punkt ist die Altheimer Gruppe vom Original etwas abgewichen. Der Vater stirbt auch, und das Erbe um den Hof wird von den beiden umtriebigen Knechten angetreten. Zusammen verwandeln sie den Bauernhof mit Krediten in ein riesiges Skizentrum. Sie sind jetzt zwar frei vom Watzmann, doch dafür in den Fängen der Bank.

Die Darsteller sind ein bunt zusammen gewürfelter Haufen, der sich im Kern durch ein gemeinsames Hobby kennen gelernt hat, den Fußball. Aber da Fußballer meist schlechte Musiker sind, konnte die Idee, den Watzmann aufzuführen, nie in die Tat umgesetzt werden. Bis die Akteure eines Tages einen Fußballer getroffen haben, der sogar ein Instrument spielen konnte und auch noch so verrückt war, sich für den Watzmann zu begeistern. So hörte sich jeder in seinem Umfeld um, bis die gesamte Truppe (Schauspieler, Musiker, Tänzer, Bühnenbauer, Maler, Techniker. . . 25 Personen) zusammen war.

Nach der ersten Aufführung beim Pfingstsportfest war die Resonanz bei den Fans so überwältigend, dass die Gruppe beschloss, dieses Stück noch ein (zwei, drei) weiteres Mal aufzuführen. Die Darsteller selbst machen das nur "just for fun". Die Einnahmen der ersten Veranstaltung wurden dem Sportverein Altheim zum Neubau des Rasenplatzes zur Verfügung gestellt. red

Eintrittskarten gibt es für zehn Euro im Vorverkauf beim Kulturamt Blieskastel, im Bickenalb-Center Altheim und in der "Alt Schmidd" in Blieskastel. An der Abendkasse kosten die Tickets zwölf Euro.

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