Funkstille auf Beschwerden im Rathaus

Völklingen. Reinhold Lavall ist sauer. Der 64-Jährige wohnt in der Lauterbacher Straße in Völklingen, direkt am Bachlauf des Lauterbachs. Seit einigen Jahren ärgert er sich, dass der Lauterbach an einer Stelle immer mehr zuwächst. Die Folge: Dort sammelt sich jede Menge Unrat, den irgendwelche Umweltsünder in den Bach geworfen haben

Völklingen. Reinhold Lavall ist sauer. Der 64-Jährige wohnt in der Lauterbacher Straße in Völklingen, direkt am Bachlauf des Lauterbachs. Seit einigen Jahren ärgert er sich, dass der Lauterbach an einer Stelle immer mehr zuwächst. Die Folge: Dort sammelt sich jede Menge Unrat, den irgendwelche Umweltsünder in den Bach geworfen haben. Irgendwann ist alles blockiert, das Wasser steigt, und die angrenzenden Gärten werden überschwemmt - inklusive Fäkalien, die auch immer wieder im Bach schwimmen. "Ein Nachbar hatte allein in diesem Jahr bereits vier Mal Hochwasser im Garten", schimpft Lavall. "Das ist umso ärgerlicher für ihn, da er dort Hühner hält und Gemüse anpflanzt." Zu allem Überfluss scheint das Problem hausgemacht. Hauptverantwortlich ist in Lavalls Augen nämlich ein weiterer Anwohner, der den Bachlauf vorsätzlich zupflanzt. "Den Rand des Baches hat er so mit Hecken bepflanzt, dass fast kein Durchkommen mehr ist. Und quer durch das Bachbett wächst Schilfgras so hoch, dass ständig Unrat hängen bleibt."Was den 64-Jährigen allerdings noch mehr auf die Palme bringt, ist, dass die Stadtverwaltung sich offenbar nicht für dieses Problem interessiert. "Am 11. Februar dieses Jahres habe ich einen Brief an die Stadtverwaltung geschrieben, in dem ich wissen wollte, wer denn Ansprechpartner für uns Anwohner und unser Problem sei, und ich habe die Missstände explizit geschildert", erzählt er am Telefon. Darin schreibt er von toten Haustieren, Grünschnitt, einer meterhohen Zimmerlinde inklusive Topf und anderem Unrat, der immer wieder angeschwemmt worden und hängengeblieben sei."Doch statt einer vernünftigen Antwort gab's nur juristisches Geplänkel", betont Lavall. Immerhin erfuhr er, dass die Stadt so genannter Wasserbaulastträger und damit verantwortlich sei. "Vor Ort vorbeigekommen ist bislang allerdings niemand, und mit den Anwohnern hat auch keiner gesprochen."In einem weiteren Schreiben am 21. Februar - direkt an den Völklinger Oberbürgermeister Klaus Lorig gerichtet - bat Reinhold Lavall den Verwaltungschef um einen Rückruf, um ihm die Problematik persönlich schildern zu können. "Auf diesen Anruf warte ich bis heute", ist der Anwohner verärgert.Um seinem Anliegen Nachdruck zu verleihen, startete Lavall vergangene Woche eine Unterschriftenaktion unter den Anwohnern. "Binnen zwei Stunden haben inklusive meiner Person 20 Anlieger unterschrieben." Dieser Brief ging am Donnerstag per Einschreiben an den Oberbürgermeister und als Kopie an die Saarbrücker Zeitung - in der Hoffnung, dass jetzt endlich jemand auf die Anfragen reagiert. "Vor Ort vorbeigekommen ist bislang allerdings niemand."Anlieger Reinhold Lavall

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